Runenzeit - Schicksalsrunen by Mark Bredemeyer

Runenzeit - Schicksalsrunen by Mark Bredemeyer

Autor:Mark Bredemeyer [Bredemeyer, Mark]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Dresdner Buchverlag
veröffentlicht: 2015-10-29T16:00:00+00:00


Hinter Odalinda näherten sich Malcolm und Geronimo. Sie stützten den Franzosen, der schlaff zwischen ihnen hing. Arminius sah den riesigen dunkelroten Fleck an seiner Seite sofort. Ihn hatte es also noch schlimmer erwischt.

»Scheiße!«, fluchte er leise.

Ucromerus versuchte erneut, ihn in die Halle zurückzudrängen. »Du musst dich hinlegen, Arminius. Odalinda wird sich um dich und Ratmari kümmern. Ihr müsst wieder zu Kräften kommen, bevor wir zurückschlagen können. Wie gesagt, Segestes sind die Hände gebunden.«

»Ich werde ein Thing einberufen«, verkündete Segimer sogleich. »Dieser Überfall auf mein Dorf wird Folgen für Segestes haben. Mach dir keine Sorgen, wir holen sie zurück!«

Arminius wusste nicht, was er noch sagen konnte. Offenbar hatte sich alles gegen ihn verschworen. Sein Blick fiel erneut auf Geronimo und augenblicklich kochte Zorn in ihm hoch.

»DU!«, brüllte er, riss sich mit einer heftigen Bewegung von Ucromerus los und stürzte sich auf den Hagalianer. Mit seiner gesunden Rechten holte er zu einem kräftigen Schlag aus. »Warum hast du sie nicht bewacht, wie ich es befohlen hatte? Warum hast du sie rausgelassen? Es ist alles deine Schuld! DEINE SCHULD, GERONIMO!«

Wie von Sinnen schlug Arminius zu und traf den völlig verdutzten Hagalianer im Gesicht. Dieser ließ den Franzosen los, der augenblicklich an Malcolms Seite zusammensackte, und wich weiteren Schlägen aus.

»Arminius! Hör auf damit! Es ist nicht seine Schuld«, brüllte Malcolm zornig.

Geronimo hob abwehrend die Hände und beteuerte, dass Thusnelda sich ihm mit aller Macht widersetzt hätte und davongestürmt sei. Er hätte sie schon fesseln müssen, um sie zurückzuhalten, doch für solch drastische Maßnahmen habe er keinen Befehl gehabt.

»Und ihr?«, wandte sich Arminius keuchend an Malcolm. »Warum habt ihr Segestes nicht erschossen? Stattdessen schafft ihr es nicht einmal bis zu seiner Halle, kneift die Schwänze ein und kehrt zurück, um mir was von Baustellen und vielen Kriegern vorzuheulen!«

Malcolm senkte betreten den Blick.

»Oder Viper? Der musste persönlich herkommen, damit ihr ihn überhaupt wiederfindet! Und dann lasst ihr ihn doch wieder ziehen! Die gesamte schwarze Liste – nicht einen Einzigen habt ihr ausgeschaltet! Was ist mit Flavus? Er hat offen Position gegen mich bezogen und kämpft für Germanicus. Ihr seid bloß ein Haufen Versager! Nichts habt ihr erreicht, gar nichts! Und nun hat dieses Arschloch meine Thusnelda!«

Der plötzliche Ausbruch und die damit verbundene Kraftanstrengung waren zu viel für Arminius. Er hatte bereits einiges an Blut verloren. Nun spielte sein Kreislauf nicht mehr mit. Von einer Sekunde zur anderen sackte er zu Boden und blieb regungslos liegen.

Betroffen starrten die Umstehenden einen Moment lang auf den Cheruskerfürsten, bevor helfende Hände ihn packten.

»Jemand muss Witandi benachrichtigen«, sagte Segimer und blickte voller Sorge auf Malcolm.

Der nickte sogleich.

»Ich mache mich heute noch auf den Weg.«



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