Royal Flush mit Herz by Rhianne Aile und Madeleine Urban

Autor:Rhianne Aile und Madeleine Urban [Urban, Rhianne Aile und Madeleine]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00

Kapitel 9

DAVID WAR in der Küche damit beschäftig, Kaffee zu kochen und einen Kübel mit Eiswürfeln zu füllen. Dann nahm er Gläser aus dem Schrank und verteilte sie. Vor wenigen Minuten war Trace nach Hause gekommen, gerade noch rechtzeitig, bevor sie Davids Freunde erwarteten. Er war im Schlafzimmer verschwunden, um sich umzuziehen und frisch zu machen.

David öffnete eine Tüte Kartoffelchips und versuchte, sich von den Gedanken an Trace abzulenken, die ihm schon den ganzen Tag durch den Kopf geisterten. Sonst wäre er wahrscheinlich unter einem Vorwand ins Schlafzimmer gegangen, um einen Blick auf seinen Freund zu erhaschen. Trace hatte Rücksicht auf Davids Arm genommen und nur Snacks gekauft, deren Verpackung sich mit einer Hand öffnen ließ. Nach fast einem Monat musste David die dämliche Schlinge zwar nicht mehr ständig tragen, aber heute Abend wollte er sich nicht durch Schulterschmerzen vom Spiel ablenken lassen.

Er füllte die Chips in eine schwarze Tonschale und warf die leere Tüte in den Müll. Dann stellte er die Schale zu den anderen Snacks und Beilagen auf das Buffet, so dass sie sich bedienen konnten, wenn die Steaks fertig waren. Er wollte gerade ein Glas Oliven ins Wohnzimmer bringen, als er Trace hörte, der aus dem Schlafzimmer nach ihm rief.

„David? Hast du mein rotes Hemd gesehen? Es ist nicht im Schrank, aber ich bin mir sicher, dass ich es vor einiger Zeit mitgebracht habe.“

„Ja“, antwortete David und ging zur Waschmaschine. „Ich habe es gewaschen. Aber ich bringe es dir gleich vorbei.“ Er hatte das Hemd aufgehängt, nachdem er es aus dem Trockner genommen hatte. Jetzt nahm er es mitsamt Bügel von der Leine und machte sich damit auf den Weg ins Schlafzimmer. „Hier ist es.“

Trace stand mit dem Rücken zur Tür und zog sich eine enge, schwarze Hose über die Hüften. „Danke“, sagte er abwesend und ließ die Hose offen, um das Hemd reinstecken zu können. Dann drehte er sich zu David um und streckte die Hand nach dem Hemd aus.

David schluckte. Trace hatte sein weißes Bürohemd und die Krawatte schon ausgezogen und stand jetzt mit nacktem Oberkörper vor ihm. David starrte wie gebannt auf die muskulöse Brust und die schwarzen Haare, die in einer schmalen Linie in Trace’ Boxershorts verschwanden. Als er den Blick wieder nach oben richtete, fiel ihm auf, dass sich Trace’ Brustwarzen bei Davids Inspektion verhärtet hatten.

Was auch immer es war, das da zwischen ihnen ablief – es beruhte offensichtlich auf Gegenseitigkeit. Diese Erkenntnis durchfuhr David wie ein warmer Schauer, der sich in seinem Körper ausbreitete. Er sah Trace in die Augen. Trace wirkte vollkommen ruhig. David nahm das Hemd vom Bügel und machte einen Schritt auf ihn zu. Er wollte es ihm gerade um die Schultern legen, als es klingelte. Bedauernd sah er Trace an und zuckte mit den Schultern. Dann drehte er sich um, um zur Haustür zu gehen.

Trace ließ Davids interessierte Blicke bewegungslos über sich ergehen. Er konnte sie fast körperlich spüren, und ein Schauer durchfuhr ihn. Blinzelnd legte er den Kopf zur Seite, als im bewusst wurde, dass die Gefühle der letzten Nacht nicht auf den Whisky zurückzuführen waren.

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