Rote Wut by James Swallow

Rote Wut by James Swallow

Autor:James Swallow
Die sprache: eng
Format: epub, mobi
Herausgeber: Black Library
veröffentlicht: 2013-01-15T00:00:00+00:00


KAPITEL NEUN

Caecus stand steif da, als Dante sich vom Rand des Balkons wegdrehte, um ihn direkt anzusehen. Seine Beine waren schwer und er war wie festgewachsen. Die Euphorie, die er noch vor Kurzem verspürt hatte, war vollends verflogen. Das Idealbild des Blutkinds verformt und zerstört. Ein Fehlschlag. Ein weiterer Fehlschlag.

»Ich war so nah dran!«, flüsterte er. »Ich …«

Als Dante sprach, war es wie eine Klinge, die sich in Caecus’ Herz bohrte. »Apothecae Majoris, ich habe dieser Fantasie von Euch weitaus mehr Nachsicht gewährt, als vernünftig war. Ihr habt mit dieser Monstrosität Schande über Euch selbst und über Euren Orden gebracht. Er deutete zu den Überresten unten in der Kampfgrube.

»Ich wollte nur …« Er schnappte nach Luft und fand es schwer, zu sprechen. »Ich war so sicher …« Caecus blickte sich um, suchte nach Unterstützung und sah nur die abschätzenden Blicke der anderen Ordensmeister. Er rang nach einer Erklärung, nach der geringsten Möglichkeit, sich zu verteidigen. »Vielleicht hatte ich es zu eilig. Die Frau, Nyniq, hatte Recht, wir hätten weitere Tests durchführen sollen bevor –«

»Genug«, sagte Dante. Der Fürst der Blood Angels war außer sich, aber seine Wut war kalte Wut, die mit Enttäuschung und Überdruss versetzt war. Während er sprach, wurde sich Caecus des vollen Ausmaßes seines Fehlers bewusst. »Ihr werdet Euch von hier zurückziehen und zur Vitalis-Zitadelle zurückkehren. Die Art Eurer Strafe wird an einem anderen Tag entschieden werden, aber für heute werdet Ihr tun, was ich Euch sage.« Dantes Gesicht wurde rot. »Seid Euch sicher, Caecus, denn es steht nicht zur Debatte. Dies ist mein Befehl an Euch. Stellt Euer Klonprojekt ein und zerstört augenblicklich alle Arbeiten, die damit verbunden sind.«

»Ich habe noch einige reifende Blutkinder im Labor«, gab er unter dem steten und harten Blick seines Meisters hauchend zu.

»Zerstört sie alle. Keine Spur von diesen Abscheulichkeiten soll übrig bleiben.«

Caecus fiel auf die Knie und rang verzweifelt danach, Worte der Reue zu finden, um Dante die reinen Absichten hinter seiner Vision verstehen zu machen. »Lord, bitte …«

»Keine Spur«, wiederholte der Ordensmeister mit Nachdruck.

Den Kopf gesenkt fand Caecus die Energie zu nicken, aber nichts weiter. Sein Verstand war aufgewühlt, als er den Haufen Fleisch und Knochen erblickte, der alles war, was vom ersten Blutkind übrig geblieben war. Jetzt wirkte es kaum menschlich, war nur ein Fleck aus Blut und Innereien; die Rückstände einer grässlichen, entstellten Missgeburt. Dante hatte Recht; er hatte Schande über sich gebracht, mit seinem Hochmut und seiner Torheit, und schlimmer noch, er hatte den geheiligten Boden der Klosterfestung beschmutzt, indem er es gewagt hatte, diesen fehlerhaften Klon in diese geweihten Hallen zu bringen. An all dem war er schuld und es wurde noch erschwert durch die Tatsache, dass die Ordensmeister der Nachfolgeorden es mit angesehen hatten. Ich habe nicht nur mich zum Narren gemacht, sondern auch meinen Meister.

Sentikan sprach. »Meister Dante. Ich glaube, jetzt verstehen wir, warum wir diese Art der Forschung nicht verfolgen. Keiner von uns will dem Pfad der Raven Guard oder der Space Wolves folgen, Bestien in unseren Reihen zu erlauben.«

»Vielleicht ist weitere Forschung nötig«, sagte Daggan.



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