Romana Exklusiv Band 249 by Cathy Williams & Sarah Morgan & Barbara Hannay

Autor:Cathy Williams & Sarah Morgan & Barbara Hannay [Williams, Cathy & Morgan, Sarah & Hannay, Barbara]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Romana
ISBN: 9783733740115
Barnesnoble:
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2014-09-18T22:00:00+00:00

8. KAPITEL

Marks Nachbarn lebten in einem Farmhaus, das Coolabah Waters sehr ähnlich sah. Es war ebenfalls aus massivem Holz gefertigt, hatte ein Metalldach und schattige Veranden. Anders als Marks Haus war das der Jacksons jedoch von Schatten spendenden Bäumen und grünem Rasen umgeben. Es war weiß gestrichen und hatte ein dunkelgrünes Dach. Grüne Leisten am Verandageländer und an den Fensterbänken verliehen ihm ein elegantes und einladendes Aussehen.

Andrew und Jill Jackson waren beide groß, schlank, blond und Ende dreißig. Mit einem herzlichen Lächeln erwarteten sie ihre Gäste auf der Veranda und hießen sie willkommen. Drei Kinder, zwei langbeinige Mädchen und ein kleiner Junge von sechs Jahren, standen höflich dabei.

„Die Kinder lieben Besuch“, erklärte Jill lachend, als sie Mark und Sophie zu einer Sitzgruppe auf der kühlen Veranda führte. „Ihr seid eine willkommene Ausrede, die Hausaufgaben auf später zu verschieben.“

„Wo geht ihr denn zur Schule?“, richtete sich Sophie an die Mädchen.

„In unserem Klassenzimmer hier zu Hause“, antwortete Katie, die Älteste.

„Fernunterricht“, erzählte Jill und schenkte ihnen eiskaltes Ginger Ale ein. „Ihre Unterrichtslektionen erhalten sie per Post, und jeden Tag sprechen sie eine halbe Stunde mit ihrem Lehrer in Mount Isa. Manche Familien haben Hauslehrer, aber ich lerne selbst mit den dreien. Und ich genieße es.“

Sophie stellte sich vor, wie es gewesen wäre, von ihrer Mutter unterrichtet zu werden. Undenkbar. Lady Eliza war immer viel zu beschäftigt gewesen.

Ebenso überrascht war sie darüber, dass die Kinder sich rege an der Unterhaltung der Erwachsenen beteiligten. Bei ihr zu Hause wäre das nicht gutgeheißen worden.

Andrew fragte Mark nach dem Zusammentreiben der Rinder, und dann sprachen die Männer über ein Computerprogramm, mit dem sie den Zustand ihrer Koppeln per Satellitenfotografie überwachen konnten. Diese Technik interessierte Sophie ungemein, doch sie stellte keine Fragen. Ihre Gastgeber sollten nicht den Eindruck gewinnen, sie sei mehr als eine Besucherin.

Lange blieb sie diesem Vorsatz jedoch nicht treu. Als Jill sie bat, ihr beim Heraustragen der Salate zu helfen, folgte sie ihr in die Küche. Ehe sie sich’s versah, hatte sie ausgesprochen, was ihr auf der Zunge lag. „Sind die Kinder eigentlich hier draußen geboren worden?“

„Du lieber Himmel, nein“, antwortete Jill und schüttelte den Kopf. „Ich bin nach Mount Isa ins Krankenhaus gefahren.“

„Aber das ist doch eine ganz schön lange Strecke, wenn man in den Wehen liegt.“

„Ach, da hatte ich noch keine Wehen.“ Jill träufelte das Dressing auf den Eisbergsalat. „Bei uns fahren die Schwangeren schon ab der sechsunddreißigsten Woche in die Stadt. Zur Sicherheit.“

„Wie vernünftig. Aber ist das nicht lästig?“

Gleichmütig zuckte Jill die Achseln. „Es ist nur eine weitere Unannehmlichkeit, mit der man zu leben lernt, wenn man hier draußen zu Hause ist.“

„Und während der Schwangerschaft? Wie haben Sie die Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen?“

„Einmal pro Woche kommt ein Arzt von Mount Isa nach Wandabilla. Er bringt sein Ultraschallgerät mit. Das ist also alles kein Drama.“ Jill warf ihr einen neugierigen Blick zu, als erwarte sie eine Erklärung für Sophies ausgeprägtes Interesse an Schwangerschaften im Outback.

Obwohl sie Jill auf Anhieb sympathisch fand, reagierte Sophie nicht auf die unausgesprochene Aufforderung. Stattdessen lenkte sie das Gespräch in eine andere Richtung.

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