Reed 01 by Falkner

Reed 01 by Falkner

Autor:Falkner
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Warmes Wasser strömt über meinen Körper und ich zwinge mich, mich zu beeilen. Logan hüpft wahrscheinlich ungeduldig im Wohnzimmer von einem Bein aufs andere, da er befürchtet, zu spät zu kommen. Anscheinend ist er freitagabends Türsteher in einem Club hier um die Ecke. Und er will, dass ich mit ihm komme. Ich höre, wie sich die Badezimmertür öffnet und erstarre. „Matt?“, rufe ich. Er ist der einzige, der ins Badezimmer kommen könnte, während ich drin bin – und das nur, wenn er kotzen muss.

Ich luge am Rand des Duschvorhangs vorbei. Logan steht da und schaut zu mir. Er hat seine Klamotten gewechselt und trägt jetzt Jeans, Stiefel und ein blaues T-Shirt, auf dem das Wort Bounce(r) gedruckt ist. Es spannt sich über seine breiten Schultern. Seine Augen haben ein überraschendes Blau gegen das azurfarbene Shirt. Er schaut zu meinem Gesicht, als ich meine Nase aus dem Vorhang stecke. Mein Haar ist voller Schaum und Seife brennt in einem meiner Augen.

„Ist alles ok?“, frage ich.

Er schüttelt den Kopf und lächelt mir zu. Ansonsten sagt er nichts und steht mit verschränkten Armen und mit der Schulter an die Wand gelehnt da. Schließlich sagt er: „Ich habe eine Frage.“

Ich lehne mich zurück und spüle den Schaum aus meinen Haaren und aus meinem Gesicht. Dann strecke ich den Kopf wieder heraus und sage: „Stell sie.“

„Es hat dich gestört, als du mich mit Hayley gesehen hast, oder?“, fragt er. Sein Gesicht verändert sich nicht. Er schaut mich immer noch prüfend an. Aber er schaut nicht lüstern oder versucht, einen Blick auf meinen nackten Körper zu erhaschen. Wie immer ist er total respektvoll.

Es hat mich gestört – ich dachte, Hayley wäre sein Kind. Sie haben die gleichen tiefblauen Augen und eine ähnlich Haarfarbe. Und er war so vertraut mit ihr. Aber dann hat sie Paul Papa genannt und plötzlich war alles in Ordnung. Ich weiß er kann meine Lippen so nicht lesen, also strecke ich meinen Kopf aus dem Duschvorhang.

„Warum denkst du das?“, frage ich.

Er prustet. „Ich lese jeden Tag in den Gesichtern von Menschen. Und da ich den Tonfall ihrer Stimmen nicht wahrnehmen kann, muss ich Schlüsse aus ihrer Körpersprache ziehen, um herauszufinden, wie sie sich fühlen. Und irgendwas sagt mir, dass es dir nicht gefiel, mich mit Hayley zu sehen.“

Er schaut mich genau an und ich weiß, dass er immer noch meine Reaktionen abschätzt.

„Entweder magst du Kinder nicht oder du magst die Vorstellung von mir mit einem Kind nicht.“ Er reibt seine Füße aufeinander. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich zwar nicht fähig bin, zu hören, aber trotzdem völlig fähig bin, mich um ein Kind zu kümmern. Falls ich das nicht wäre, würde Paul mich nicht mit ihr alleine lassen.“

Er seufzt laut und dreht sich um, um das Bad zu verlassen. Ich rufe ihn, doch er hört mich nicht. Also springe ich aus der Dusche und greife nach einem Handtuch. Ich kann es in der Eile nicht um mich herum schlingen, also halte ich es nur vor mich und fasse ihn am Arm. Er dreht sich zu mir um und hebt eine Augenbraue.



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