Poison Princess - In den Fängen der Nacht by Cole Kresley

Poison Princess - In den Fängen der Nacht by Cole Kresley

Autor:Cole, Kresley
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: cbt
veröffentlicht: 2015-09-09T00:00:00+00:00


25

Nachdem Aric gegangen war, sah ich noch eine ganze Weile zur Tür. Ich konnte nicht glauben, dass er mich mit Jack alleine ließ – Gefahr hin oder her.

Vermutlich wollte er mich testen. Wollte wissen, ob ich mein Versprechen halten würde.

»Du starrst dem Tod hinterher«, sagte Jack und zog damit meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. In seinem Gesicht spiegelten sich Wut und Verwirrung. »Machst du dir Sorgen um ihn?«

Der Beschützerinstinkt, den Aric in mir wachgerufen hatte, war noch immer da. »Ja.« Ich machte mir tatsächlich Sorgen – um ihn und um Jack. Und um Selena und Matthew.

»Weil du glaubst, dass wir ihn brauchen? Oder weil du ihn magst?«

»Beides.« Ich mochte Aric – wahrscheinlich sogar mehr als das.

Den beiden hatte ich gesagt, sie sollten sich auf unseren Plan konzentrieren. Dabei war ich selbst auch nicht besser. Andauernd verglich ich sie miteinander.

Jacks Leidenschaft und Energie gegen Arics Stärke und unsere Verbundenheit als Arkana. Großer Gott, ich konnte mir mit beiden eine Zukunft vorstellen.

Oder … mit keinem? Alle beide hatten mich verletzt. Vergiss diese Versager, flüsterte die rote Hexe in mir. Sie haben es verdient, in den Staub getreten zu werden.

Ein etwas unvoreingenommenerer Rat wäre mir lieber gewesen. Verdammt, ich vermisste meine beste Freundin. Mel, die Männer gesammelt hatte wie Handtaschen, hätte mir wahrscheinlich geraten, mir beide warmzuhalten.

Jack legte die Armbrust auf den Boden und begann, vor dem Kamin auf und ab zu gehen. Im Schein des Feuers waren seine Augen so lebendig. Das schwarze Haar war getrocknet und reflektierte die Flammen wie glänzende Rabenflügel. »Der Tod hat dir auf so viele Arten wehgetan, trotzdem magst du ihn.« Er zückte den Flachmann. »Und ich war nur in einer Sache nicht ganz ehrlich zu dir, und schon weißt du nicht mehr, ob du mit mir zusammen sein kannst?«

»Versetz dich doch mal in seine Lage, Jack. Ich habe versucht, ihn zu ermorden, nachdem ich ihn davon überzeugt hatte, dass ich ihn abgöttisch liebe. Und das nicht nur ein Mal, sondern gleich zwei Mal.«

»Das warst nicht du, die ihm das angetan hat! Das war eine Herrscherin aus längst vergangenen Tagen. Schon mal was vom Stockholm-Syndrom gehört? Genau das geht hier nämlich ab.«

Mir blieb der Mund offen stehen. »Deshalb hast du mich also vorhin so mitleidig angesehen! Daher der Sinneswandel. Du hasst mich nicht mehr, weil du nun ihm die Schuld dafür gibst, dass ich mit ihm zusammen war.«

Jack blieb stehen und sah mir direkt ins Gesicht. »Ein zweitausend Jahre alter Mann stiehlt ein wehrloses Mädchen und macht es sich hörig.«

Das klang, als wäre ich Persephone, Demeters Tochter, die von Hades in die Unterwelt entführt wurde. Jack hatte es noch immer nicht begriffen: Charakterlich ähnelte ich mehr der rachsüchtigen Demeter als der wehrlosen Persephone.

»Ich bin kein Mädchen mehr. Ich habe tatsächlich schon mehr als hundert Jahre gelebt und diese früheren Leben spüre ich in mir. Aber selbst wenn das nicht so wäre, die Zeit nach dem Blitz kann man in Hundejahren rechnen. Ich habe mich um meine Mutter gekümmert, als wäre ich die Erwachsene von uns beiden. Ich habe wichtige Entscheidungen getroffen, gekämpft und getötet.



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