Paulas Liebeskarussell by Babsy Tom

Paulas Liebeskarussell by Babsy Tom

Autor:Babsy Tom [Tom, Babsy]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9781493514830
Google: ThAzAwAAQBAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: CreateSpace Publishing
veröffentlicht: 2013-10-18T22:00:00+00:00


Paul und Carmen

Paul sah nervös zur Uhr. Der große Zeiger sprang auf die zwölf. Es war genau sechzehn Uhr. Genau genommen war er in diesem Augenblick mit Paula im LaSila verabredet. Nervös wählte er Paulas Telefonnummer nun schon zum zehnten Mal. Wieder sprang ihre Mailbox an. Er wartete den Signalton ab: „Paula, ich bin‘s, Paul, wieso hast du nur dein Handy ausgeschaltet? Ich schaff es nicht zu sechzehn Uhr ins LaSila. Mir ist was dazwischen gekommen. Meld‘ dich, wenn du das hier abhörst.“ Paul legte auf.

Verstohlen sah er die Straße hinunter und hielt Ausschau nach Carmen. Es nagten einige Gewissensbisse an ihm, da er Carmen unter falschem Vorwand hierher gelockt hatte. Er hatte sie am Telefon angelogen und ihr vorgegaukelt, dass er sie gerne zum Essen einladen würde. Er fand sich selbst ziemlich dreist, war gleichzeitig jedoch der Ansicht, dass hin und wieder der Zweck die Mittel heiligte. Er stand vor einer Stadtvilla und wartete sowohl auf seine Schwägerin als auch auf den Makler, der ihm ziemlich kurzfristig eine Wohnungsbesichtigung zugesagt hatte. Hätte er Carmen die Wahrheit gesagt, nämlich, dass er für sie eine günstige Zweizimmerwohnung aufgespürt hatte, hätte sie auf Garantie wieder eine Ausrede erfunden. Genau wie die letzten Male. Seitdem Paula ihm die Pistole auf die Brust gesetzt hatte, bemühte er sich wirklich, für Carmen eine passende Wohnung zu finden. Am Ende der Straße sah er Carmen auf sich zukommen. Paul war erleichtert, dass der Makler noch nicht anwesend war, so würde er Carmen in Ruhe die Sachlage erklären können, ohne dass ihnen ein Fremder zuhörte. Carmen kam näher und Paul registrierte, dass sie sich extra für das Essen mit ihm herausgeputzt hatte. Sie trug enge Capris, mehrere Zentimeter hohe Absätze und ein knallenges Top, tief ausgeschnitten. Körperlich glich Carmen seiner verstorbenen Frau wie ein Ei dem anderen, dennoch hatte er schon früher festgestellt, das Franziskas Gesicht weichere Züge gehabt hatte, was ebenso auf ihren Charakter zutraf. Franziska war mitfühlender, warmherziger gewesen, hatte Anteil nehmen können. Carmen war das genaue Gegenteil ihrer Zwillingsschwester, immer auf ihren Vorteil bedacht, egoistisch, von sich eingenommen und nicht die Spur empathisch. Paul verurteilte das nicht, jedoch hatte er sich schon früher eingestehen müssen, nicht sonderlich viel übrig zu haben für seine Schwägerin. Und seitdem Paula diese anonymen Briefe erhalten hatte, mochte er sich sogar ausmalen, dass Carmen der Verfasser derselben war. Er wollte ihr nichts unterstellen, aber als er von den Briefen erfahren hatte, war Carmen die Erste, die sein Kopfkino anknipste. Deshalb fand er, war es an der Zeit, dass Carmen sich eine eigene Bleibe suchte. Er hatte Großes vor mit Paula. Nicht umsonst hatte sie ihn doch gefragt, wer sie für ihn war, welche Zukunft er sich mit ihr ausmalte. Vielleicht war sie endlich bereit für ihn, vielleicht würde jetzt einer gemeinsamen Zukunft nichts mehr im Wege stehen. Sie hatte gesagt, sie würde es gerne sehen, wenn sie und er näher zusammen rückten. Das war doch ein versteckter Hinweis, ein Angebot an ihn, den nächsten Schritt zu wagen. Sie hatte gefragt, wie seine Zukunft aussähe.



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