Operation Himmelswolf by Stefan Burban

Operation Himmelswolf by Stefan Burban

Autor:Stefan Burban
Die sprache: deu
Format: mobi
Tags: Science-Fiction
ISBN: 9783864027543
Herausgeber: Atlantis Verlag Guido Latz
veröffentlicht: 2020-10-31T23:00:00+00:00


15

Das Geschwader befand sich seit gut einer Woche im Transit Richtung Kel/rak. Dushku hatte Franks während der Schlacht um Dra/lai erlittene Verluste aus seinen eigenen Beständen ausgeglichen, wodurch das Geschwader wieder komplette Sollstärke von dreißig Schiffen aufwies.

Frank fühlte sich wie gerädert, als er die Offiziersmesse nach seiner Schicht betrat. Es war kurz nach Mitternacht Bordzeit. Er konnte gar nicht sagen, wie dankbar er war, die nächsten Stunden die Brücke seinem XO John Desmond zu überlassen.

Frank schnappte sich an der Essensausgabe eine Schüssel mit hoffentlich noch halbwegs warmer Suppe und einen Löffel. Als er sich nach einem Platz umsah, entdeckte er Harriman und Lory. Die beiden MAD-Agenten waren in ein ernstes Gespräch vertieft.

Als Harriman aufsah, bemerkte er Franks Blick und winkte ihn herüber. Eigentlich wollte der Kommandant der SABER II seine Suppe in Ruhe genießen und nichts lag ihm ferner, als die Gesellschaft anderer zu suchen. Nicht, wenn ihm fast die Augen zufielen. Nun konnte er aber nicht mehr zurück.

Er setzte ein – wie er hoffte nichtssagendes – Lächeln auf und schritt zu dem Tisch der beiden Geheimdienstoffiziere und setzte sich auf den Stuhl neben Harriman. »Ich hoffe, ich störe nicht«, eröffnete er das Gespräch.

»Keineswegs«, gab Harriman, was bei Frank einen Hauch Enttäuschung auslöste. Er hatte irgendwie gehofft, man würde ihn nach einem oberflächlichen »Hallo!« wieder wegschicken. Aber selbst falls er tatsächlich störte, waren seine beiden Gegenüber zu höflich, um dies zuzugeben. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Lorys Schatten – der schweigsame Ihara – ausnahmsweise nicht zugegen war.

Frank nahm einen Löffel voll seiner Suppe und stopfte sie sich in den Mund. Augenblicklich verzog er die Miene. Ausgerechnet Tomatensuppe. Er hasste Tomatensuppe. Da er hungrig war, löffelte er sie einfach weiter. Wenigstens war sie warm. Das war zumindest ein Lichtblick.

»Darf ich fragen, worüber Sie zwei sich gerade unterhalten haben?«

»Über Kel/rak. Die Geschichte dieser Welt innerhalb des Terranischen Konglomerats ist enorm interessant. Auch wenn sie nicht lange währte. Gerade einmal zwanzig Jahre, dann wurde sie schon wieder aufgegeben.«

»Und was macht die Geschichte eines öden Felsklumpens im All so interessant?« Frank konnte einen leicht gehässigen Unterton in seiner Stimme nicht verhindern. Müdigkeit ließ ihn immer leicht zickig werden.

»Die Welt war damals nicht nur als Kolonie, sondern darüber hinaus als Grenzstützpunkt gegen die Til-Nara fest eingeplant. Es wurden damals Wohncontainer für Zivilisten und Soldaten errichtet, ein Flugfeld zum militärischen Gebrauch und sogar schon erste Abwehrwaffen.«

Frank nahm einen weiteren Löffel Suppe. So langsam gewöhnte er sich daran. Vielleicht war er aber auch so hungrig, dass der Geschmack keine Rolle mehr spielte. »Und was war das Problem?«, nuschelte er mit vollem Mund.

»Das Klima«, meinte Lory. Sie schnaubte. »Wenn man es denn so nennen kann.«

Harriman nickte. »Der Planet hat eine Atmosphäre, aber damit ist die Liste der Pluspunkte auch bereits abgearbeitet. Es gibt wochenlange Stürme, die gut und gerne zweihundert Stundenkilometer erreichen. Ihre Beschreibung ist darüber hinaus nicht korrekt. Es handelt sich keineswegs nur um einen Felsbrocken im All, sondern um eine Welt voller Dschungel und einheimischer gefährlicher Fauna. Kel/rak ist kaum größer als ein Mond. Ohne wirklichen Nutzen oder natürliche Ressourcen.



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