One Small Thing – Eine fast perfekte Liebe: Roman (German Edition) by Erin Watt

One Small Thing – Eine fast perfekte Liebe: Roman (German Edition) by Erin Watt

Autor:Erin Watt [Watt, Erin]
Format: epub
veröffentlicht: 2018-08-13T16:00:00+00:00


18. Kapitel

Dad folgt dicht hinter ihm. Die drei Erwachsenen stehen in der Küche und starren mich an.

Vor Angst bin ich wie festgewurzelt. Werde ich jetzt verhaftet, weil ich Chase besucht habe? Ist es etwa ein Verbrechen, nicht auf seine Eltern zu hören? Ich schaue meine Mom an, hoffe auf Gnade wenigstens von ihr.

Dad winkt mich heran. »Lizzie, komm, sag Officer Nick Malloy Hallo. Officer Malloy, das ist Elizabeth.«

Ich bewege mich immer noch nicht, bringe aber ein schwaches »Hi« heraus.

Mom drängt sich an mir vorbei. »Kann ich Ihnen etwas anbieten, Officer Malloy?«

»Nein danke. Und nennen Sie mich ruhig Nick, wie schon gesagt.«

Ich könnte schwören, dass er mir zugezwinkert hat. Okay, er würde nicht zwinkern, wenn er mich verknacken wollte, oder?

Hat sich Chase so gefühlt, als die Polizei an dem Abend bei ihm auftauchte, an dem er Rachel überfahren hatte? Oder wurde er gleich am Unfallort verhaftet? Plötzlich wird mir bewusst, dass ich keine Ahnung habe, wie genau das abgelaufen ist. Ich weiß nur noch, dass ein Polizist zu uns kam, um uns die schreckliche Nachricht zu überbringen. Mom, die auf die Knie fiel und vor Qualen aufheulte. Dad, der sich die Hand gegen die Brust presste, als wäre ihm gerade das Herz herausgerissen worden.

Das hat Chase uns angetan. Er brachte meine Mutter zum Weinen und tat meinem Vater unendlich weh. Und ich saß heute in seinem Zimmer und sprach mit ihm, als wären wir beste Freunde. Außerdem hatte ich Sex mit ihm.

O Gott, ich glaub, ich werde ohnmächtig. Oder kotze gleich. Oder beides.

»Elizabeth, Officer Malloy ist hier, um uns bei deinem Problem in der Schule zu unterstützen«, sagt sie und macht dabei ein Gesicht, das mir zu verstehen gibt, dass ich bitte umgehend meinen Hintern ins Wohnzimmer zu bewegen habe.

Also trotte ich hinüber und blicke mit erhobenem Kinn in Malloys Richtung.

Mom wird ungeduldig und zerrt mich zur Couch, wo sie mich zwingt, mich neben sie zu setzen. Meine Panik ebbt ab. Eine Verhaftung läuft sicher nicht so langsam und gemächlich ab. Und weil ich kein Problem in der Schule habe, muss es hier um jemand anderes gehen.

Officer Malloy setzt sich neben mich und legt einen Ordner auf den Couchtisch, schlägt ihn auf und holt ein Formular heraus. Einstweilige Verfügung.

»Um was geht es eigentlich?«, frage ich langsam.

Mom nimmt meine Hand. »Um dich.«

»Aber ich habe kein Problem in der Schule.«

Officer Malloy runzelt die Stirn und tippt mit einem billigen Kuli gegen den Ordner. »Kein Problem?«

»Ach, Lizzie würde sich nie beklagen«, sagt Mom. »Deshalb müssen wir diesen Schritt auch wagen.«

»Diesen Schritt? Welchen Schritt?« Ich bin verwirrt.

»Du wirst also nicht an der Schule belästigt?«, fragt Malloy.

»Nein, keineswegs.« Als ich allmählich kapiere, was hier los ist, ist die Panik sofort wieder da.

Meine Eltern wollen, dass ich polizeilich gegen Chase vorgehe.

Ich schieße vom Sofa hoch. »Es gibt kein Problem. In der Schule läuft alles bestens.«

»Falsch«, grätscht Dad dazwischen. »Solange Charles Donnelly dort ist, wird meine Tochter niemals sicher sein.«

»Setz dich wieder hin«, befiehlt Mom.

Was ich auch tue, aber nur, weil meine Beine plötzlich wacklig sind.

»Haben Sie schon mit dem Direktor gesprochen?«, will Officer Malloy wissen.



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