Nimmo, Jenny - Charlie Bone 01 by Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder

Nimmo, Jenny - Charlie Bone 01 by Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder

Autor:Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder
Format: epub


Dr. Bloors dunkles Geheimnis

„Die alte Tür ist eingekracht", sagte Dr. Bloor.

„Ach? Hat sie jemand aufgestemmt?"

„Ich glaube nicht. Das waren nur das Alter und die Feuchtigkeit."

„Hm. Weiß nicht", sagte die nur allzu bekannte Stimme.

„Dieser ganze Schrott, den uns dieser Tolly da geschickt hat..." Dr. Bloor trat nach einem Metallarm, der prompt in Richtung Schrank kullerte. „Alles nur mechanische Tricks. Wo ist das echte Objekt?"

„Hab ich dir doch gesagt, Dad. Miss Ingledew hat es Charlie Bone gegeben."

„Das weißt du doch nicht mit Bestimmtheit."

Olivias Griff lockerte sich und endlich konnte Charlie seine Hand ihren schmerzhaften Nägeln entziehen. Billy hatte für den Moment die hinter ihm hängenden Skelette vergessen und linste jetzt durch den größten Türspalt.

„Das ist Manfred", wisperte er.

Doch Charlie hatte die Stimme bereits erkannt. „Sch-sch!", zischte er leise. „Horch!"

„Ich weiß es mit Bestimmtheit", sagte Manfred. „Asa hat sie beobachtet. Er hat Charlie mit einer großen schwarzen Tasche aus der Buchhandlung kommen sehen. Wem sollte sie's sonst gegeben haben?"

Dr. Bloor grunzte und ließ sich in einem uralt aussehenden Sessel nieder. Staubwolken stiegen auf, als er in die rissigen Lederpolster plumpste.

„Ist mir schleierhaft, woher der junge wusste, wo er hinmusste. Wie konnte er ahnen, dass das Ding bei der Ingledew war ?"

„Das waren natürlich die Katzen", sagte Manfred. „Du weißt doch, was sie alles können: Sachen von Tischen fegen, Leute ablenken. Irgendwie ist der Junge an dieses Foto gekommen, und dann musste er es natürlich der Ingledew zurückbringen. Jede Wette, dass sich eins von diesen Katzenviechern in den Fotoladen geschlichen hat, als sie gerade beim Eintüten waren. Eine kurze Ablenkung und - schwupp - war das falsche Foto im falschen Umschlag."

„Ich ziehe diesen Viechern bei lebendigem Leibe das Fell ab, wenn ich sie je erwische!" Dr. Bloor hieb mit der Faust auf die Armlehne des Sessels und eine weitere Staubwolke quoll empor. „Schon von dem Geruch, den sie hinterlassen, wird mir ganz schlecht."

„Schwefel", sagte Manfred.

„Alter", entgegnete sein Vater. „Über neunhundert Jahre lästige Herumschleicherei und unbefugte Einmischung."

„Und Diebstahl und Brandstiftung", sagte Manfred.

Im gespenstischen Dunkel des Schranks sahen sich die drei Kinder mit offenen Mündern an. „Neunhundert Jahre", formte Olivias Mund lautlos.

Billy schüttelte ungläubig den Kopf. Charlie runzelte die Stirn und zuckte die Achseln. Warum nicht?, dachte er. In diesem Gebäude passierten doch täglich viel seltsamere Dinge.

„Wo wir gerade von Brandstiftung reden", sagte Dr. Bloor. „Wissen wir mit Bestimmtheit, dass es die Katzen waren?"

„Ich sagte doch schon, ich habe sie gesehen, unter meinem Fenster, als ich versucht habe, die Flammen zu ersticken."

„Und du glaubst, das Mädchen hat etwas damit zu tun?"

„Natürlich. Ich hatte ihr gerade eine ordentliche Abreibung verpasst."

„Das hättest du nicht tun sollen, Manfred", rügte Dr. Bloor streng. „Das nützt auch nichts."

„Mir ist der Kragen geplatzt. Es macht mich fuchsteufelswild, wenn sie nicht reagiert. Sie ist am Aufwachen, verstehst du ? Ich kann sie nicht mehr lange druntenhalten." Manfred seufzte unwirsch. „Ist ja nicht so, als hätte ich nicht genug damit zu tun, Pilgrim im Auge zu behalten."

„Und wie steht's mit diesem kleinen Problem?"

„Weiß nicht genau. Vielleicht bilde ich mir's ja nur ein, aber ich finde, er hat sich irgendwie verändert, seit der Junge hier ist.



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