Nie wirst du vergessen by Lisa Jackson

Nie wirst du vergessen by Lisa Jackson

Autor:Lisa Jackson
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2011-08-05T13:24:05+00:00


9. KAPITEL

Das kleine Holzhaus stand auf einer Klippe hoch über dem Ozean. Als Zachary den Caravan neben der verwitterten Garage parkte, schaute Lauren sich schon alles gründlich an.

„Wir sind da", erklärte Zachary mit einem seltsamen Blick auf das Haus, in dem er Rosemary zum letzten Mal lebend gesehen hatte. „Komm, gehen wir hinein."

Lauren brannte darauf, mehr über Zacharys Privatleben zu erfahren. Sie hatten zwar in den vergangenen zwei Wochen viel Zeit miteinander verbracht, doch sie wusste kaum mehr von ihm als vor einem Monat, als sie ihn kennengelernt hatte.

Sie stieg aus und lief mit ihrer Reisetasche durch den strömenden Regen zum Haus. Zachary folgte ihr mit seinem Gepäck und einer Tüte Lebensmittel, die er unterwegs eingekauft hatte. Mit einer Taschenlampe beleuchtete er den sandigen Pfad, der zum Eingang führte.

Der Wind blies Lauren die Haare ins Gesicht, und schwere Regentropfen klatschten kalt an ihre Wangen. Der salzige Geruch des Ozeans durchdrang die Ljjft, und Lauren blieb einen Moment stehen, um auf das Rauschen der Wellen zu hören und den wolkenschweren Himmel zu betrachten. Doch Zachary schob sie sanft weiter.

„Ich möchte mir nur den Ozean anschauen!", fief Lauren ihm durch das Dröhnen der Wellen zu.

„Es ist viel zu dunkel. Warte, bis wir im Haus sind. Dann schalte ich die Außenbeleuchtung ein."

Nach einem letzten Blick auf das schwarze Wasser ging Lauren mit Zachary zur Eingangstür. Es gelang ihm erst nach einigen Versuchen, das selten benutzte Schloss aufzuschließen. Dann tastete er nach dem Schalter im Korridor und schaltete das Licht ein. Mit dem Körper hielt er die Tür für Lauren auf und deutete mit dem Kopf auf das nun hell erleuchtete Innere des Hauses.

„Geh schon hinein, Lauren. Es sieht nach nichts Besonderem da drinnen aus, aber wir werden hier wenigstens allein und ungestört sein."

Dieser Gedanke ermutigte Lauren, die an der Schwelle ein wenig gezögert hatte. Zwei Tage allein mit Zachary Winters. Zwei Tage kein Telefon, keine Northwestern Bank und kein Mason-Fonds.

Die Möbel waren abgenutzt, aber solide gearbeitet und gemütlich. Die Wände bestanden aus hellem Fichtenholz, die Fenster hatten Butzenscheiben, und schwere Balken zogen sich über die Decke. Ein Kamin aus dunklen Steinen stand in einer Ecke. Die Feuerstelle war leer und verrußt. Das ganze Häuschen wirkte kalt und selten bewohnt.

Zachary warf seine Tasche auf die Couch und stellte die Tüte mit den Lebensmitteln auf den Tresen, der die Küche vom Wohnraum trennte. „Ich war lange nicht mehr hier", sagte er, als er bemerkte, wie gründlich Lauren sich umschaute.

„Seit wann denn nicht?"

Er zuckte die Schultern. „So genau weiß ich das nicht. Vielleicht vier oder fünf Jahre."

Lauren verstand Zachary nicht. Dieses Haus konnte ein warmes, gemütliches Zweitheim sein, wenn man sich nur ein bisschen Mühe gab. Warum war Zachary wohl so selten hier? Sie hätte eher gedacht, dass er viel Zeit in diesem Haus verbrachte.

„Ich weiß nicht", wiederholte er. „Vielleicht hatte ich zu wenig Zeit und war immer zu beschäftigt."

„Natürlich, mit all der vielen Arbeit in der Kanzlei", sagte sie spöttisch.

Zachary warf ihr einen strengen Blick zu. „Tut mir leid", entschuldigte sie sich hastig. „Das war ein blöder Witz.



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