Nachtzug ins Glueck by Samantha Hunter

Nachtzug ins Glueck by Samantha Hunter

Autor:Samantha Hunter [Hunter, Samantha]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
Herausgeber: Egmont LYX.digital
veröffentlicht: 2014-03-12T23:00:00+00:00


5

Nach dem Mittagessen bemerkte Reid bei Brenna eine Veränderung. Ihr Gang war leichter, ihr Lächeln entspannter. Im Garten hatte sie ihn sogar hinter eine Hecke im Schatten gezogen und mit einem heißen Kuss fast um den Verstand gebracht.

Er konnte es kaum erwarten, wieder in den Zug zu kommen. Alles, was er wollte, war Brenna die ganze Nacht allein in ihrem Abteil, damit sie endlich fortführen konnten, womit sie sich den ganzen Nachmittag gegenseitig geneckt hatten. Er konnte sich nicht entsinnen, auf eine Frau je so scharf gewesen zu sein. Die Schussverletzung und seine Genesung schienen nun wirklich hinter ihm zu liegen. Das Leben war zurückgekehrt, und endlich lebte er es wieder. Brenna befreite irgendetwas in ihm – mit ihr fühlte er sich selbst leichter –, und das hatte ein unheimliches Suchtpotenzial.

Hand in Hand gingen sie zum Zug zurück, nachdem sie unterwegs noch etwas zu Abend gegessen hatten. Brenna war shoppen gewesen, während er sich mit einem einheimischen Gastwirt unterhalten hatte, und sein Plan, sein eigenes Lokal zu eröffnen, hatte sich gefestigt. Cops verdienten nicht viel, doch er hatte bescheiden gelebt, die meiste Zeit gearbeitet und angelegt, was er konnte. Selbst nach den Problemen auf dem Markt war er wieder auf die Beine gekommen und hatte sich gemausert.

Das und seine Abfindung gaben ihm die Chance zu tun, was immer er wollte, und diese Chance würde er nicht ungenutzt verstreichen lassen. Dass er knapp dem Tod entronnen war, hatte den Ausschlag gegeben. Er wollte alles aus jedem Moment rausquetschen, einschließlich seiner Zeit mit Brenna.

Als sie sich dem Bahnsteig näherten, hörten sie Musik, und Reid fiel ein, dass ein Tanzabend im Speisewagen geplant war, der zu diesem Zweck leer geräumt worden war.

»Alles in Ordnung? Oder muss ich dir Handschellen anlegen oder dich mir wie ein Höhlenmensch über die Schulter werfen und da reinschleppen?«, fragte Reid, als sie den Einstieg erreichten.

Brenna grinste. »Nein, wundersamerweise geht es. Ich denke lieber nicht darüber nach, sondern steige einfach ein. Ich muss in der Lage sein, das allein zu schaffen, sonst heißt es nicht viel, oder? Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja noch eine Verwendung für deine Handschellen, wenn wir im Abteil sind!«

Er stöhnte gespielt gequält auf und hielt sich das Herz, was sie zum Lachen brachte.

»Liebling, du bringst mich noch um, wenn du so redest, aber wenn du sicher bist, dass es nicht deine Phobie auslöst, bin ich voll und ganz dafür.« Ihm stockte der Atem, als sich bei dem Gedanken jeder Muskel in seinem Körper zusammenzog.

»Einen Versuch wäre es wert«, sagte sie und lächelte wieder, als sie mit der Hand seine Brust hinunterfuhr. »Und ich liebe es, wenn du diesen Brooklyn-Akzent auspackst. Habe ich das schon erwähnt?«

»Jederzeit gern«, sagte er grinsend, nahm ihre Hand, führte Brenna zur Tür und ganz problemlos in den Zug.

Reid war beeindruckt und außerordentlich stolz auf sie, und so gern er sie auch wieder ins Abteil locken und auf ihr Angebot mit den Handschellen eingehen wollte, blieb er in der Tür stehen.

»Wir sollten das feiern – deinen Erfolg. Dass du in



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