Nachts im Kanzleramt: Alles, was man schon immer über Politik wissen wollte. Von der bekannten Moderatorin des ZDF-heute journals (German Edition) by Marietta Slomka

Nachts im Kanzleramt: Alles, was man schon immer über Politik wissen wollte. Von der bekannten Moderatorin des ZDF-heute journals (German Edition) by Marietta Slomka

Autor:Marietta Slomka [Slomka, Marietta]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426463390
Herausgeber: Droemer eBook
veröffentlicht: 2022-04-01T07:00:00+00:00


Ein bisschen königlich: Die Bundespräsidenten

Höchst repräsentativ. In Deutschland haben wir zwar keine Könige mehr, aber ein Schloss: das Schloss Bellevue, Amtssitz des Bundespräsidenten. Er oder sie ist das Staatsoberhaupt und damit formal die Nummer eins in Deutschland. Die Bundespräsidenten vertreten Deutschland nach außen, man sagt, sie repräsentieren den Staat. Zum Beispiel bei Staatsbesuchen und feierlichen Anlässen. Ähnlich wie die Könige und Königinnen in Großbritannien oder Skandinavien. Bundespräsidenten dürfen sich also ein bisschen wie Könige fühlen. Aber auch nur ein bisschen. Denn sie werden für jeweils fünf Jahre gewählt und dürfen nur einmal wiedergewählt werden; sie können also maximal zehn Jahre im Amt sein. Gewählt werden sie nicht vom Volk, denn Deutschland ist ja keine Präsidialdemokratie wie Frankreich oder die USA. Wer Bundespräsident wird, entscheidet die Bundesversammlung, die extra nur dafür alle fünf Jahre zusammentritt. In ihr sitzen die Abgeordneten aus dem Bundestag und Vertreter der Bundesländer.

Insider: Bundesversammlung

Wenn die Bundesversammlung zusammentritt, ist das ein großes Spektakel. Ihr einziger Zweck ist es, einen Bundespräsidenten oder eine Bundespräsidentin zu wählen. In der Bundesversammlung sitzen alle Bundestagsabgeordneten und noch mal eine genauso große Zahl an Personen, die von den Bundesländern nach Berlin entsendet werden. Damit kommen da insgesamt mehr als 1200 Menschen zusammen. Wer von den Ländern nach Berlin geschickt wird, entscheiden die Landesparlamente. Das können Landtagsabgeordnete sein, aber auch Menschen, die in ihrem normalen Leben mit Politik nichts zu tun haben, zum Beispiel prominente Sportler, Musiker oder Schauspielerinnen. Das soll der ganzen Angelegenheit mehr Glanz und Aufmerksamkeit verleihen. Nur sollten sich die Landtagsfraktionen, die ihre Wahlmänner und -frauen auswählen, halbwegs sicher sein, dass diese auch in ihrem Sinne abstimmen. Die Wahl ist am Ende nämlich geheim. Und wenn ein Kandidat im ersten Wahlgang keine absolute Mehrheit bekommt, gibt es zwei weitere Wahlgänge. Das wurde auch schon mal ziemlich knapp und spannend.



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