Mystery Diaries - Vierter Roman: Wolfskuss by Xenia Jungwirth

Mystery Diaries - Vierter Roman: Wolfskuss by Xenia Jungwirth

Autor:Xenia Jungwirth [Jungwirth, Xenia]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: eBooks, Fantasy, Romantik, Amulett, Wolf, Verwandlung, Fluch
ISBN: 978-3-95824-262-3
Herausgeber: dotbook
veröffentlicht: 2015-07-29T16:00:00+00:00


***

Es dauerte fast eine Stunde, bis die beiden Beamten meine Aussage aufgenommen hatten. Don war schwerverletzt. Rick hatte ihn am Kopf getroffen. Ein Krankenwagen brachte ihn weg. Auf die Frage, woher die Bisswunden stammten, wusste ich keine bessere Lüge, als dass es wohl ein streunender Hund gewesen sein musste, der zufällig vorbeigekommen war.

Die Polizisten glaubten mir kein Wort, aber da sie mich ja schlecht festnehmen konnten, beließen sie es dabei. Es war mir egal, ich wollte nur noch zu Jeremy.

Als ich endlich die Treppen nach oben gestiegen war, saß Jeremy vor der Wohnungstür. Schnell schloss ich auf und ließ ihn hinein. Erst jetzt, bei hellem Licht, sah ich, wie schrecklich er zugerichtet war. Sein nasses Fell klebte ihm am Körper, er humpelte, und jede Bewegung schien ihm Schmerzen zu bereiten. Mühsam schleppte er sich auf die Decke neben der Couch und legte sich hin.

Ich setzte mich neben ihn und strich ihm über den Kopf.

Er hob die Schnauze und legte sie auf mein Knie.

»Es tut mir leid, Jeremy. Ich habe es nicht so gemeint«, sagte ich leise und spürte, wie mir die Tränen kamen. Er war nur meinetwegen zurückgekommen, und nun war er verletzt. Es war meine Schuld.

»Nein … mir tut … es … leid.«

Das Sprechen fiel ihm schwer, und sein Atem rasselte.

»Du hast Recht … Alyssa … mit … allem.«

»Du brauchst einen Arzt.«

Er lachte heiser und hustete dann.

»Einen für Menschen … oder einen für Tiere? Vielleicht … gibt es ja auch … einen für beide s…«

»Das ist nicht witzig«, schluchzte ich.

Sein Kopf fühlte sich heiß an, er bekam Fieber.

»Das … wird … schon wieder …«, flüsterte Jeremy und seine Stimme erstarb. Er atmete nur noch flach.

»Jeremy?«, rief ich und bekam Angst.

Er rührte sich nicht.

»Jeremy, wach auf!«

Keine Reaktion.

»Bitte!«

Er durfte nicht sterben! Ich überlegte fieberhaft, was ich tun könnte. Hilflos sah ich mich im Zimmer um. Zuerst musste ich einen Arzt holen. Dr. Yates! Er war mein Hausarzt und kannte mich seit vielen Jahren. Schon als kleines Mädchen hatte ich hin und wieder verletzte Tiere zu ihm gebracht, eine Katze oder Igel, oder Vögel die aus dem Nest gefallen waren. Er hatte mich immer beruhigt, die Tiere versorgt oder sie zu einem Tierarzt gebracht. Jeremy war natürlich etwas anderes, aber an wen sollte ich mich sonst wenden? Ein Tierarzt würde einen Wolf sofort melden und Jeremy wegbringen und … Nein, Dr. Yates würde mir wenigstens zuhören, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie ich ihm das alles erklären sollte. Aber mir würde schon etwas einfallen. Hauptsache, Dr. Yates kam hierher.

Ich holte mein Handy aus der Tasche, aber noch ehe ich die Nummer herausgesucht hatte, hielt ich inne. Aber was, wenn Dr. Yates Jeremy nicht helfen konnte? Er war schließlich kein Tierarzt! Jeremy musste wieder ein Mensch werden …

Mein Blick fiel auf das Amulett, das er immer noch um den Hals trug. Und mit einem Mal wusste ich, was ich tun musste. Ich wählte die Handynummer von Dr. Yates und bat ihn, so schnell wie möglich her zu kommen. Dann legte ich auf und ging zurück zu Jeremy.



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