Mutanten auf Andromeda by Klaus Frühauf

Mutanten auf Andromeda by Klaus Frühauf

Autor:Klaus Frühauf [Frühauf, Klaus]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: SF
Herausgeber: Verlag Neues Leben Berlin
veröffentlicht: 1973-12-31T16:00:00+00:00


Korojew sprang nach vorn und nahm den Körper des Fremden auf die Arme. Mühelos ließen sich die Greifarme der Maschine öffnen. Als er zum Disco zurückschritt, spürte er in den Tastern eine grenzenlose Verblüffung des zurückbleibenden Koarnalen.

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Sie hatten gegen den Protest Geraldine Lundgreens und Karel Kniceks einen hermetischen Korridor bis zum Diagnoseautomaten geschaffen und den Fremden unter die Taster und Kanülen gebettet. Korojew hatte alle Hinweise auf die Gefahr der eindringenden fremden Lebensphäre mit der Bemerkung abgewiesen, daß hier eine einmalige Gelegenheit bestehe, das Vertrauen dieser Menschen zu gewinnen.

Die Operation wurde vom Raumer aus durch Pat Allan geleitet. Sie hatte nicht lange gebraucht, um sich in der Organisation des fremden Körpers zurechtzufinden. Er sei dem der Menschen sehr ähnlich, hatte sie gesagt.

Sie wußten, daß er Ka Loo hieß, und sie fanden heraus, daß es eine Frau namens Kir Laa war, deren Entführung den Ungehorsam gegenüber den Weisen hervorgerufen hatte. Aber sie stellten auch fest, daß die Gedanken an die Frau sehr schnell abklangen und bereits wieder von dem Drang zu gehorchen überlagert wurden. Verblüffung gab es, als sie nicht mit dem Schönheitsideal der Koarnalen zurechtkamen. Die Sensortaster übertrugen selbstverständlich den Begriff eines schönen irdischen Mädchens, aber dieses Mädchen hatte ein weiches braunes Fell und lange kräftige Arme. So mischten sich die Gedanken der Menschen mit denen der Koarnalen.

Ka Loo litt infolge einer starken radioaktiven Verbrennung an hochgradiger Leukämie. Der Diagnoseautomat hatte die Blutzusammensetzung eruiert und eine Konserve produziert, und er war dabei, das neue künstliche Blut in die Adern des Kranken zu pumpen. Mehr würde man im Moment kaum tun können. Nach Stunden begann sich der Koarnale zu bewegen. Die Menschen versuchten die erwachenden Sinne zu analysieren und kamen dabei zu einem niederschmetternden Ergebnis. Sie mußten ernsthaft daran zweifeln, ob die armen Wesen, die in einer völlig unverständlichen Vorstellungswelt befangen waren, überhaupt als Menschen zu bezeichnen waren.

Das Leben der Koarnalen spielte sich wohl ausschließlich in Höhlen ab. Die meisten sahen ihr Leben lang die Oberfläche des Planeten überhaupt nicht. Hier schien auch eine Erklärung für die Tatsache zu liegen, daß sie versuchten, das Licht zu meiden, eine bei höheren Intelligenzen völlig unverständliche Eigenart. Wenn man allerdings davon ausging, daß sie seit Generationen in trübe beleuchteten Höhlen lebten, wurde sie nur zu verständlich.

Das Essen wurde den Koarnalen von den Robotern gebracht, über seine Herkunft machten sie sich keinerlei Gedanken. Es fiel ihnen einfach nicht ein, diese Frage zu stellen.

Sie kannten keine Arbeit. Sie waren zu einer völlig sinnlosen Existenz verurteilt, ohne zu wissen, daß es so war.

Wenn die Kosmonauten aus dem Fenster sahen, fiel ihr Blick auf den anderen Koarnalen, der wohl Tin El hieß und die Rolle einer Art Häuptling einnahm, wie ihnen Ka Loo mitgeteilt hatte. Tin El stand seit Stunden unbeweglich an den Roboter gelehnt. Er wartete. Aber er wußte nicht mehr, worauf. Seinen Hirnströmen war zu entnehmen, daß er sich mit seiner Situation abgefunden hatte und bereit war, jedem Befehl, der ihm erteilt wurde, Folge zu leisten. Korojew hatte einigemal den Disco verlassen und Tin El gefragt, ob er zu Ka Loo mitkommen wolle.



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