Mord im Viertel by Cord Buch

Autor:Cord Buch [Buch, Cord]
Die sprache: ara, deu
Format: epub
Tags: Beziehungen, Computerhacker, edition oberkassel, Eifersucht, ermittlung, gentrifizierung, Großstadt, hamburg, Immobilienspekulation, Krimi, Mieten, mord, Sanierung, schanzenviertel, Schuld, Sonderkommission, spannung
Herausgeber: edition oberkassel
veröffentlicht: 2014-09-26T11:33:03+00:00

Liebesbeziehung mit dem zweiten Opfer,

Interviewtermin mit dem ersten Opfer,

Kennt alle bisherigen Verdächtigen,

Spinne in der Mitte ihres Netzes, bei der alle Fäden zusammenlaufen.Der Vergleich mit einem Insekt kam von Wiebke Maurer, die gerne visuell dachte.

»Und wie steht es mit ihrem Alibi?«, ergänzte sie ihre Assoziation mit einer Frage.

»Ja, wie eigentlich?«, schob Moser die Frage weiter zu Jensen und Dahlheim. Jensen übernahm es zu antworten.

»Ehrlich gesagt, wissen wir es nicht. Aus einem ganz banalen Grund: Wir haben sie nicht gefragt. Wir haben vieles angesprochen, einige Antworten waren nicht zufriedenstellend, aber unbewusst haben wir sie wohl als eine dem Opfer nahestehende Person und nicht als mögliche Täterin behandelt. Wir werden das nachholen.«

»Ich möchte einwenden, dass Liebesbeziehung mit dem Opfer eine etwas schwache Charakterisierung ist. Immerhin hat die Frau noch eine feste Beziehung. Für mich hatte sie eine reine Sexbeziehung mit Thomas Pick. Und so etwas wäre nicht das erste Mal ein Mordmotiv«, mischte sich Dahlheim in das Gespräch.

»Wie werden in dieser Frage noch tiefer bohren müssen, ganz gewiss. Kommen wir zu diesem Tjark«, sagte Moser.

»Nachdem Nele ihn erwähnt hat, habe ich es mehrmals versucht und ihn gestern Abend endlich telefonisch erreicht. Als Alibi gibt er an, zur Tatzeit nicht mehr in der Stadt, sondern unterwegs nach Hause gewesen zu sein. Leider besitzt er keine Tankquittung oder ähnliches. Die DNA-Spuren deuten zwar auf andere Täter hin, aber Tjark besitzt ein starkes Motiv. Er muss auf Thomas Pick eifersüchtig gewesen sein.«

»Und«, ergänzte Dahlheim mit einem Seitenblick auf Jensen, »somit ermitteln wir nicht nur in die politische Richtung, sondern der Aspekt des klassischen Eifersuchtsmotivs bleibt Bestandteil unserer Arbeit.«

Jensen blieb trotz dieses Seitenhiebs, wie schon während der gesamten Sitzung, ungewöhnlich ruhig.

»Ich möchte auf unserer Liste unbedingt noch diesen Joe haben«, komplettierte Moser das Cluster der Verdächtigen.

Genau genommen wussten sie immer noch nichts über ihn, außer dass sein Bild auf verschiedenen Fotos auftauchte, die bei unterschiedlichen Gelegenheiten im Viertel aufgenommen worden waren. Doch keiner der bisher Befragten wollte ihn kennen. In den Dateien der Polizeicomputer und anderer Dienste gab es nichts Verwertbares über einen Joe Brenner. Sein Aufenthaltsort war weiterhin unbekannt. Es lag nichts gegen ihn vor, aber all die Merkwürdigkeiten im Zusammenhang mit seiner Person führten dazu, dass Joes Name das sechste Blatt auf dem Flipchart zierte.

»Gibt es noch weitere Vorschläge?«

»Den Sven können wir ausschließen. Er gehört zwar der Gruppe um Cairo an, aber er war nachweislich an dem fraglichen Tag nicht in der Stadt.«

»Ich weiß nicht, ob wir nicht einen Fehler machen«, zweifelte Jensen. »Alle diese Personen sollten überprüft werden, wenn es um Engelmann und Pick geht. Aber dieser Stricher? Wie passt der da rein? Kann es in seinem Fall nicht ganz andere Verdächtige geben? Da verkauft einer an reiche Männer Sex, und nun sind die beiden Männer und er selbst tot.«

»Hast du konkrete Namen?«

»Natürlich nicht.«

»Eben. Und bei dem Pick gibt es auch keine verschwundene Kreditkarte. Sollten wir in der Wohnung des Strichers auf neue Spuren stoßen, nehmen wir diese natürlich ernst. Aber erst mal schließen wir die Liste. Wenigstens für heute. Und nun sollten wir uns auf das weitere Vorgehen einigen, damit ich mich mit Staatsanwalt Müller absprechen kann.

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