Mittsommerzauber by Lindström Inga

Mittsommerzauber by Lindström Inga

Autor:Lindström, Inga [Lindström, Inga]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Das Sommerhaus der Svanbloms lag im Sonnenlicht auf dem Hügel. Katarina hatte sich Tante Augustas Fahrrad geliehen und fuhr auf das elegante Haus zu, dessen Eingangsbereich mit den beiden Säulen rechts und links neben der Tür einen gleichermaßen einladenden wie auch einschüchternden Eindruck machte. Sie stieg vom Fahrrad, prüfte mit einem Handgriff, ob ihre Haare, die sie zu einem weichen Knoten zusammengesteckt hatte, noch saßen, befeuchtete mit der Zunge die Lippen und strich den Rock ihres geblümten Sommerkleides, das ihr immer schon dann gute Laune machte, wenn sie es im Schrank hängen sah, glatt. Ein wenig nervös war sie jetzt doch. Denn inzwischen hatte Tante Augusta ihr gesagt, um wen es sich bei diesen Svanbloms handelte. Nicht, dass Katarina Angst vor der prominenten Kaffeehändler-Familie gehabt hätte, für sie waren alle Menschen gleich, egal wie viel Geld sie hatten. Aber als sie jetzt dieses große, gepflegte Haus sah, mit den riesigen blühenden Rhododendron-Büschen und dem sorgfältig mit hellem Kies belegten Weg, der in einem weiten Bogen auf den Eingang zuführte, wurde ihr plötzlich bewusst, dass sie noch nie in so einem prachtvollen Haus gewesen war. Waren Leute, die in so einem Haus wohnten, vielleicht doch anders? Sie schüttelte den Kopf. Über Standesunterschiede nachzudenken war jetzt wirklich das Letzte, was sie wollte. Zumal es in Schweden ja offiziell keine Standesunterschiede gab. Sie riss sich zusammen und fragte den einen der beiden Gärtner, die gerade den frisch gemähten Rasen zusammenrechten, ob das das Haus der Svanbloms sei.

»Ja, da bist du schon richtig, Mädchen. Der Lieferanteneingang ist rechts hinten um die Ecke.«

Das brachte Katarina wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Lieferanteneingang? Sah sie aus wie ein Lieferant? Oder wie ein Dienstbote? Sie bedankte sich kurz und ging zu dem imposanten Haupteingang. Nach einem kurzen Zögern klingelte sie an der dicken Eichentür. Und da niemand öffnete, drückte sie einfach die geschmiedete Klinke herunter und betrat das Haus. Schließlich hatte sie ja einen Termin. Und wenn ihr niemand öffnete, musste sie eben selbst sehen, wie sie sich zurechtfand.



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