Mit dir im Palast der Leidenschaft by Olivia Gates

Mit dir im Palast der Leidenschaft by Olivia Gates

Autor:Olivia Gates
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Baccara
ISBN: 9783733720506
Herausgeber: Bookrix Gmbh Co Kg
veröffentlicht: 2014-06-16T22:00:00+00:00


6. KAPITEL

Im nächsten Moment hörte Rashid nur noch ohrenbetäubenden Lärm.

Erst als ein Polizist an die Scheibe klopfte, wurde ihm bewusst, dass es sich bei dem Lärm um ein wahres Hupkonzert handelte.

Er hatte mitten auf der Straße angehalten.

Rashid erinnerte sich nicht mehr daran, das Gespräch mit Laylah beendet zu haben, und auch nicht, was er zu dem Polizisten gesagt hatte. Jetzt parkte er vor dem Eingang zu dem Gebäude, wo sie wohnte, und starrte zu ihrem Fenster hinauf, beherrscht von einem einzigen Gedanken.

Sie ist zur Vernunft gekommen.

Er hatte befürchtet, dass das passieren würde. Im Grunde hatte er es erwartet.

Es war falsch gewesen zu warten. Schon sehr viel früher hätte er darauf drängen sollen, dass sie ihn heiratete. Aber er hatte sie nicht verschrecken wollen, obwohl es die Hölle für ihn gewesen war, sich zurückzuhalten. Und gleichzeitig auch das Paradies, mit ihr zusammen zu sein und von ihr geliebt zu werden – ein Paradies, von dessen Existenz er nicht einmal geahnt hatte.

Und sie hatte ihn geliebt, ohne jeden Zweifel. Ihre Liebe war so rein und tief gewesen, jede ihrer Berührungen, jedes ihrer Worte hatte ihn bis ins Innerste berührt. Er hatte jeden Augenblick in ihrer Nähe genossen und das unglaubliche Geschenk, das das Schicksal ihm gemacht hatte, kaum fassen können.

Die ganze Zeit hatte er sich einzureden versucht, wie perfekt Laylahs Gefühle in seine Pläne passten. Je länger er allerdings mit ihr zusammen war, desto mehr verblassten seine Hintergedanken. Schließlich ging es ihm nur noch um sie. Nur sie war ihm wichtig, denn alles an ihr hatte ihn überwältigt und besiegt. Durch sie hatte er endlich begriffen, was Glück bedeutete.

Leider war diese Erkenntnis zu spät gekommen. Obwohl er alles in seiner Macht Stehende getan hatte, um zu verhindern, dass sie sein wahres Ich erkannte, hatte die Zeit am Ende enthüllt, wer er wirklich war.

Was hatte er auch erwartet? Laylah hätte sich gar nicht erst in ihn verlieben dürfen. Er hatte es nicht verdient.

Ohne recht zu wissen, wie er dort hingekommen war, fand er sich plötzlich vor ihrer Wohnung wieder, und sie öffnete ihm die Tür. Laylah fing sofort an zu weinen, als sie ihn sah.

Tat er ihr leid? Bedauerte sie, dass sie ihn hatte enttäuschen müssen?

Er konnte es nicht ertragen, sie so traurig zu erleben, nicht seinetwegen. Alles würde er darum geben, damit sie nie wieder eine Träne zu vergießen brauchte.

Bevor er etwas sagen konnte, zog sie ihn in die Wohnung, umarmte ihn mit aller Kraft, die Wange fest an seine Brust gepresst.

„Rashid, ya Allah … es geht dir gut, es geht dir gut …“

Unendlich erleichtert, sie wieder in den Armen zu spüren, blieb er regungslos stehen, unfähig, ein Wort zu sagen.

„Ich bin fast verrückt geworden, als ich den Tumult hörte und die Verbindung abbrach und ich dich nicht wieder erreichen konnte. Ich dachte, du hattest einen Unfall …“

Ihr verzweifeltes Schluchzen tat ihm in der Seele weh. „Es tut mir leid, wenn du dir meinetwegen Sorgen gemacht hast …“

„Wichtig ist nur, dass es dir gut geht.“ Im nächsten Moment gab sie ihn aus ihrer heftigen Umarmung frei und wich verlegen einen Schritt zurück.



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