Mistborn Bd. 1 - Kinder des Nebels by Brandon Sanderson

Mistborn Bd. 1 - Kinder des Nebels by Brandon Sanderson

Autor:Brandon Sanderson
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-04-19T08:45:35+00:00


Es ist kein Schatten.

Dieses dunkle Ding, das mich verfolgt und das nur ich allein sehen kann - es ist kein richtiger Schatten. Es ist schwarz und durchscheinend, aber es besitzt keine schattenartigen klaren Umrisse. Es ist unkörperlich - unstet und formlos. Es ist, als bestünde es aus dunklem Rauch.

Oder vielleicht aus Nebel.

Kapitel 20

Vin war die Landschaft zwischen Luthadel und Fellise inzwischen leid. Sie hatte dieselbe Reise während der letzten Wochen mindestens ein Dutzend Mal gemacht und dabei immer dieselben braunen Hügel, dürren Bäume und Unkrautteppiche gesehen. Allmählich glaubte sie, jedes einzelne Schlagloch in der Straße zu kennen.

Sie nahm an zahlreichen Bällen teil, aber das war nur der Anfang. Gemeinsame Mittagessen, nachmittägliche Zusammenkünfte und andere Formen täglicher Vergnügung waren genauso beliebt. Oft reiste Vin zwei oder drei Mal täglich zwischen den Städten hin und her. Anscheinend hatten die jungen Damen nichts Besseres zu tun, als etwa sechs Stunden am Tag in der Kutsche zu sitzen.

Vin seufzte. Nicht weit von ihr entfernt trottete eine Gruppe Skaa über den Treidelpfad am Kanal und zog eine große Barke in Richtung Luthadel. Vins Leben könnte viel schlimmer sein.

Dennoch war sie frustriert. Es war erst Mittag, und bis zum Abend gab es keine wichtigen Veranstaltungen; also blieb ihr nichts anderes übrig, als zurück nach Fellise zu fahren. Andauernd dachte sie daran, wieviel schneller sie den Weg hinter sich bringen könnte, wenn sie über die Stachelstraße reiste. Es verlangte sie danach, wieder durch den Nebel zu springen, doch Kelsier war sehr zögerlich gewesen, was die Fortsetzung ihrer Ausbildung anbelangte. Er erlaubte ihr jede Nacht, wieder für kurze Zeit nach draußen zu gehen, damit sie ihre Fähigkeiten nicht verlor, aber extreme, erregende Sprünge waren ihr verboten. Sie durfte nur ein wenig an kleinen, auf dem Boden liegenden Gegenständen ziehen und gegen sie drücken.

Ihre anhaltende Schwäche enttäuschte sie. Die Begegnung mit dem Inquisitor lag nun schon drei Monate zurück; der größte Teil des Winters war bereits vergangen, ohne dass auch nur eine einzige Schneeflocke gefallen wäre. Wie lange sollte ihre Erholungsphase denn noch dauern?

Wenigstens kann ich auf die Bälle gehen, dachte sie. Trotz ihrer Verärgerung über die andauernden Reisen genoss Vin ihre Pflichten allmählich. So zu tun, als wäre sie eine Adlige, war doch viel weniger anstrengend als richtiges Diebeswerk. Natürlich wäre ihr Leben verwirkt, falls ihr Geheimnis entdeckt werden sollte, doch im Augenblick schienen die Adligen sie anzuerkennen. Man tanzte mit ihr, aß mit ihr und plauderte mit ihr. Es war ein gutes Leben - nicht gerade aufregend, aber ihre spätere Rückkehr zur Allomantie würde das wieder beheben.

Es blieben ihr nur zwei Gründe, enttäuscht zu sein. Der erste bestand in ihrer Unfähigkeit, wichtige Informationen zu sammeln. Es ärgerte sie immer mehr, dass man ihren Fragen auswich. Sie war inzwischen so erfahren, dass sie die vielen Intrigen um sie herum wahrnahm, aber als Neuling wurde sie nicht darin einbezogen.

Vin ärgerte sich über ihren Außenseiter-Status, doch Kelsier war zuversichtlich, dass sich dieser bald ändern würde. Mit dem zweiten Grund für ihren Zorn konnte sie nicht so leicht umgehen. Graf Elant



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