Missbraucht (German Edition) by Reinhard Berk

Missbraucht (German Edition) by Reinhard Berk

Autor:Reinhard Berk [Berk, Reinhard]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Herausgeber: neobooks Self-Publishing
veröffentlicht: 2014-03-16T23:00:00+00:00


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28.06.1994

Zum selben Zeitpunkt saßen Dr. Friedhelm Heb, Nicoletta Tschetschowa und Uwe Stromberg in Hebs Büro zusammen und machten sich Gedanken darüber, wie sie weiter mit der Angelegenheit umgehen sollten. Bisher lief eigentlich alles nach Plan. Niemand hatte auch nur den geringsten Zweifel an ihren Aussagen geäußert. Der Kommissar machte sie allerdings schon etwas nervös mit seinen nebulösen Andeutungen und die Sache mit der Hausdurchsuchung gefiel besonders dem Doktor und Nicoletta gar nicht. Uwe Stromberg dagegen dachte nicht weiter darüber nach. Ihm war nichts Besonderes aufgefallen, als er in Baumels Wohnung war, warum also sollten die Bullen etwas finden? Auf die Idee, dass sie die Profis waren, kam er nicht.

Es war früher Nachmittag, die Hitze hatte ihren Höhepunkt erreicht und Nicoletta und Uwe sehnten sich nach dem verdienten Feierabend. Doktor Heb hatte Wasser ausgeschenkt und saß den beiden am Schreibtisch gegenüber. Ab und zu fiel sein Blick auf Nicolettas prächtigen Busen und er ärgerte sich, dass er sich davon ablenken ließ.

"Die Polizei weiß immer noch nichts über den Verbleib von Frank. Wir müssen verdammt vorsichtig sein, denn die werden so schnell nicht locker lassen", warnte Heb seine beiden Kumpane vor etwaigen Nachlässigkeiten und nestelte dabei verzweifelt am Kragen seines Hemds. Er hasste Hemden.

"Das ist jetzt fast vierzehn Tage her, es läuft doch alles bestens für uns. Solange die keine Leiche haben, können die uns gar nichts." Aus Uwe klang der überzeugte Optimismus. Genau das war es, was den Doktor und Nicoletta umso vorsichtiger werden ließ.

"So einfach werden die es uns nicht machen, wir müssen auf der Hut bleiben." Der Doktor wusste, dass die Nachforschungen der Polizei intensiviert wurden. Der Druck durch die Öffentlichkeit war spürbar größer geworden. Anfang letzter Woche hatten nur die wenigsten etwas vom Verschwinden Baumels gewusst, inzwischen war es das Ortsgespräch schlechthin. Schließlich war er der "König der Stadt."

"Mich haben heute Morgen zwei Parteifreunde von Baumel besucht, die etwas über Frank erfahren wollten. Sogar der Vorsitzende, der Herr Jung, war dabei. Die Herren schienen über irgendetwas informiert gewesen zu sein, denn sie fragten mich so seltsame Sachen. Ich sollte ihnen was erzählen über Franks Privatleben, seine Hobbys und seine Vorlieben. Das ist nicht normal", klärte Dr. Heb die anderen beiden auf.

"Parteifreunde?" Nicoletta war verwundert.

"Ja, Frank war ein wichtiger Mann in seiner Partei und bald sind Wahlen, da könnt ihr euch vorstellen, dass jetzt von allen Seiten die Neugier groß ist. Ich rechne auch mit der Presse, deren Spürhunde werden bestimmt auch bald anklopfen. Die sind fast schlimmer als die Polizei, aber das alles betrifft euch wohl weniger. Solange niemand von eurer Verbindung zu Baumel weiß, werden sie euch in Ruhe lassen. Sollte einer fragen, sagt ihr einfach, dass ihr nichts wisst. Warum auch, ihr kanntet ihn nur flüchtig und hattet so gut wie nichts mit ihm zu tun.“ Nicoletta und Uwe wurden vom Doktor instruiert.

"Und was haben Sie ihnen erzählt?", fragte Nicoletta.

Trotz ihrer Komplizenschaft redeten Nicoletta und Uwe den Doktor immer mit "Sie" an, ein Zeichen dafür, dass er ihr Chef war. In jeder Beziehung.

"Natürlich nichts, aber es ist schon seltsam, dass die solche Fragen stellen.



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