Millionenspiel um Glück und Liebe (German Edition) by Jackie Braun

Autor:Jackie Braun [Braun, Jackie]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733787721
veröffentlicht: 2015-02-02T16:00:00+00:00

7. KAPITEL

Kelli beabsichtigte, am Sonntagmorgen einzukaufen, während Sam und die Mädchen in der Kirche waren. Selbst unter der neuen Garderobe für die Fernsehshow befand sich nichts, was sich zum Golfen in einem exklusiven Club eignete.

„Wir begleiten dich“, erklärte er, nachdem sie ihm von ihrem Plan berichtet hatte.

„Du willst dich bloß vor dem Kirchgang drücken.“

„Ja.“ Er zwinkerte Joe verschwörerisch zu.

Der Kameramann schüttelte den Kopf und formte mit den Lippen die stumme Botschaft: „Ich bin nicht hier.“

„Außerdem brauchst du meine Hilfe.“ Sam wurde wieder ernst. „Und Danbury braucht Boeke-Geräte.“

Kelli widersprach nicht. Irgendwann in den letzten vierundzwanzig Stunden hatten sie es geschafft, von Gegnern zu Verbündeten zu werden. Sie waren sogar noch mehr als das, aber diesen Punkt wollte sie nicht weiter erforschen. Die möglichen Konsequenzen waren zu Furcht einflößend.

„An der Michigan Avenue gibt es ein Geschäft für Sportbekleidung. Es führt auch Golfmode für Damen. Viele weibliche Clubmitglieder kaufen dort.“ Sam blickte auf die Uhr. „Es ist vermutlich noch nicht geöffnet, aber ich wette, wir können die Besitzer überreden, eine Ausnahme zu machen. Wir fangen dort an.“

„Nein.“

„Nein?“

„Ich kaufe bei Danbury.“

„Ich weiß deine Loyalität der Firma gegenüber zu schätzen, aber hier geht es ums Geschäft.“

„Genau. Und deshalb kaufen wir bei Danbury. Falls Danbury nicht über die Marken verfügt, die Kundinnen beim Golf bevorzugen, werde ich unseren Einkäufern vorschlagen, sie schleunigst zu bestellen.“ Jetzt hatte sie seine volle Aufmerksamkeit und fuhr fort: „Nur weil ich nicht weiß, wie man Golf spielt, heißt das nicht, dass ich nichts darüber gelesen habe. Seit Tiger Woods ist die Popularität in astronomische Höhen geschossen, und zwar in allen Bevölkerungskreisen. Trotzdem ist es ein Sport, der Geld kostet, auch wenn man ihn auf einem städtischen Platz betreibt. Man verbindet mit ihm Reichtum und das Flair von Countryclubs, und plötzlich will die halbe Welt Golf spielen – oder wenigstens so aussehen. Andere Kaufhäuser haben für bestimmte Marken Profis unter Vertrag.“

„Wir können uns Tiger nicht leisten“, erwiderte er trocken.

„Nein, aber wir könnten mehr Produkte, für die er wirbt, in unser Sortiment nehmen. Oder wir versuchen, uns mit einem anderen Profi zu einigen. Das bringt mich zu den Puppen.“

„Was hat Golf mit Puppen zu tun?“

„Gar nichts. Ich spreche von Schaufensterpuppen.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Danburys Puppenmodels sehen so aus, als würden sie aus den Fünfzigerjahren stammen. Egal, wie topaktuell die Sachen sind, die man ihnen überstreift, am Ende ähneln sie unseren Großmüttern.“

Er berührte ihre Wange. Eine harmlose Geste, die aus unerfindlichen Gründen Kellis Puls zum Rasen brachte.

„Ich habe es als Kompliment gemeint, Kelli.“ Als sie schwieg, fügte er scherzhaft hinzu: „An diesem Punkt solltest du eigentlich ‚danke‘ sagen.“

„Danke.“

Eine Stunde später schlenderten sie zu viert durch Danbury, begleitet von Joe und seiner wachsamen Kamera. Das Geschäft war noch nicht geöffnet. Geschäftsführerin zu sein hatte allerdings seine Vorteile, wie Kelli zugeben musste. Sie hatte ein komplettes Kaufhaus zur freien Verfügung. Kein Gedränge. Keine Schlangen an den Kassen. Kein Warten auf eine freie Umkleidekabine.

„Probier das, Mom.“ Katie hatte pinkfarbene Shorts gefunden, deren knapper Schnitt selbst Las-Vegas-Tänzerinnen zum Erröten gebracht hätte.

„Nein, lieber nicht.“

„Ach, komm schon“, schmeichelte Sam.

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