Millionaires Club by Charlotte Taylor

Millionaires Club by Charlotte Taylor

Autor:Charlotte Taylor
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Charlotte Taylor


20

Unverhofft und unwillkommen

20. Oktober, im Firmensitz von ET-Polymeres, San Francisco

»Kannst du diese Papiere bitte zügig unterschreiben?«

Derek blickte erstaunt hoch. Er hatte nicht einmal gehört, dass sein Vater ins Büro gekommen war, und jetzt hielt er ihm mit undurchdringlicher Miene einen ziemlich dicken Stapel Verträge unter die Nase. »Was ist das?«, wollte er wissen.

»Das betrifft die Nachfolgeregelung für die Konzernspitze. Robert war der Meinung, dass wir das langsam mal angehen sollten, und ich denke, er hat recht. Unsere Anwälte haben bereits die Verträge aufgesetzt.« Martin legte den Stapel Papiere auf Dereks Tastatur.

»Sollte es da vorher nicht wenigstens mal eine Besprechung unter allen Beteiligten geben?« Derek runzelte irritiert die Stirn.

»Die gab es letzte Woche, aber da warst du ja im Urlaub«, bemerkte Martin säuerlich.

»Im Urlaub? Ich war in Indien und habe mir einige Kautschuk-Plantagen daraufhin angesehen, ob wir deren Rohmaterial nehmen wollen. Von Urlaub kann wahrlich keine Rede sein!« Er dachte an die endlosen Fahrten in schwüler Hitze und den verdorbenen Magen, der den Rückflug zur absoluten Hölle gemacht hatte. Gebracht hatte der Trip zu allem Überfluss auch nichts, denn die Qualität des Naturkautschuks war leider nicht so, wie er es sich vorgestellt und erhofft hatte.

»Wie auch immer«, winkte sein Vater ab, als könne er sich mit derart nichtigen Details nicht befassen. »Die Leute von Dawson Law haben in enger Zusammenarbeit mit Caroline alles unterschriftsreif erarbeitet.«

»Ich werde es mir in Ruhe ansehen«, sagte Derek. »Oder erwartest du etwa, dass ich sofort unterschreibe?«

»Ja, das erwarte ich. Alle Beteiligten außer dir haben bereits unterschrieben. Es macht keinen guten Eindruck, wenn ...«

»Wenn was?«, fuhr Derek seinen Vater konsterniert an. »Es geht hier um die Zukunft von ET-Polymeres und damit auch um meine. Da werde ich ja wohl noch das Recht haben, alles durchzulesen, was Caroline und ihre Lakaien bei Dawson ausgekaspert haben.«

»Ich finde es unangemessen, wie du über unsere langjährige Kanzlei und Caroline sprichst«, blaffte sein Vater hitzig zurück. »Du hast dich auch sonst nicht für die Details der Unternehmensführung interessiert, dann brauchst du jetzt auch nicht damit anzufangen.«

»Erstens ist das nicht richtig und zweitens weißt du ganz genau, dass mich Caroline Tyson hasst wie die Pest und mich lieber heute als morgen hier raushaben möchte.«

»Du hättest sie einfach heiraten sollen, dann wäre alles viel einfacher«, brummte Martin gereizt.

»Gott, Vater, fang nicht wieder damit an.« Derek dachte mit Grauen daran, wie sein Vater und Robert Tyson vor ein paar Jahren versucht hatten, ihn und Caroline zu verkuppeln. Da war er gerade erst aus Australien zurückgekommen und hatte in Berkeley mit seinem Studium angefangen. Caroline, ohnehin zwei Jahre älter als er und natürlich superehrgeizig, war zu diesem Zeitpunkt mit ihrem Jurastudium schon fast fertig gewesen und hatte sich recht interessiert an einer »Fusion« gezeigt. Im Gegensatz zu ihm. Es war eine wirklich schmutzige kleine Affäre gewesen mit dem unschönen Ergebnis, dass sich die beiden bis heute kaum gemeinsam in einem Raum aufhalten konnten, ohne dass es zumindest verbale Tiefschläge gab.

»Du hättest dich wenigstens bemühen können«, beharrte Martin.

Derek merkte, wie unbändige Wut in ihm aufstieg. »Ich hätte mich bemühen können?«, presste er nur noch mühsam kontrolliert hervor.



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