Merlin - wie alles begann - Merlin-Saga; 1. Buch by dtv

Merlin - wie alles begann - Merlin-Saga; 1. Buch by dtv

Autor:dtv
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: dtv
veröffentlicht: 2014-04-01T16:00:00+00:00


»Was soll das heißen?«, fragte Rhia. »Erst wenn die Riesen im Tanze sich wiegen . . .«

»Werden die Mauern in Trümmerschutt liegen.« Ich strich mir ein paar schwarze Haare aus dem Gesicht. »Die Schlossmauern zerfallen also, wenn die Riesen dort tanzen?«

Die Spinne hatte den Käferbauch aufgefressen und riss jetzt einen seiner Flügel ab. »So lautet die Prophezeiung.«

Rhia machte ein finsteres Gesicht. »Deshalb hat Stangmar also alle Riesen verfolgt! Er muss diese Prophezeiung auch gehört haben. Er tut alles, was er kann, damit sie nie in Erfüllung geht.«

Die Spinne kaute am Rest des Flügels. »Auch Varigal hat er deshalb zerstört, die älteste aller Städte.«

»Ooh«, stöhnte Shim. »Ich meinen es nicht, wenn ich sagen, ich wünschen groß zu sein. Ich meinen es nicht. Wirklich, ehrlich, aufrichtig.«

Die große Elusa betrachtete die schaudernde Masse aus Schmutz, Zweigen und Honig. »Du tust mir Leid, Geschrumpfter. Denn obwohl deine Eltern aus dem Geschlecht der Riesen kamen, hast du nicht gelernt, dass Größe mehr bedeutet als der Umfang deiner Knochen.«

»Aber ich sein glücklich klein! Nur eine dumme Idee, groß zu werden. Groß und tot! Ich sein glücklicher klein, aber lebendig.«

»Also bleib dabei«, sagte die Spinne. »Jetzt sollte ich euch alle warnen. Der kleine Bissen hat nur noch einen Flügel und ein bisschen Kopf.« Sie riss den Flügel ab, steckte ihn in den Mund und kaute ein paar Sekunden. »Hmm. Jetzt nur noch der Kopf. Ich bin immer noch sehr hungrig. Und außerdem langweilt mich diese Größe. Wenn ihr nicht ganz bald meine Kristallhöhle verlasst, bin ich gezwungen ein paar von euren Armen und Beinen zu kosten.«

Rhia packte mich am Arm. »Sie hat Recht. Nichts wie weg.«

»Aber wie?«

»Ich weiß nicht genau«, sagte die Spinne, »aber ich glaube, ihr müsstet an den Kristallen hinausklettern können.«

»Natürlich!«, rief Rhia. »Kommt.«

Sie fing an die strahlende Wand hinaufzusteigen, wobei sie die größeren Kristalle als Haltepunkte für Hände und Füße benutzte. Shim schob sich an ihr vorbei und kletterte die steile Wand so schnell hinauf, wie seine kurzen Arme und Beine es schafften. Er hinterließ eine klebrige Sirupspur auf den Kristallen.

Als sie mich unter sich stehen sah, rief Rhia: »Schnell! Oder dir geht es wie diesem Käfer.«

Ich zögerte, etwas wollte ich die große Elusa noch fragen.

»Komm schon!«

Ich rief: »Geht schon voraus. Ich komme gleich nach.«

»Das würde ich dir auch raten.« Die Spinne griff nach dem Kopf des Käfers und ließ nichts zurück als eine leere Seidenschlinge. »Andererseits siehst du zwar dürr aus, aber essbar.«

»Bitte sag mir noch eins«, bat ich. »Über mein Zuhause. Mein wahres Zuhause. Kannst du mir sagen, wo es ist? Der Galator – der hier leuchtet – ist mein einziger Hinweis.«

»Ah, der Galator! Komm näher und zeig ihn mir.«

»Das wage ich nicht. Du könntest . . .«

»Hör mal, du siehst wirklich fleischiger aus, als ich dachte.«

»Bitte!«, rief ich. »Kannst du mir sagen, wie ich meine Mutter finde? Meinen Vater? Meinen richtigen Namen?«

Die Spinne schluckte den letzten Käferrest und antwortete: »Ich weiß nicht. Das heißt . . . wirklich, du riechst ungewöhnlich interessant. Komm näher, Junge, komm näher. Ja! Laaass miiich diiich aus der Näääähe betraaachten!«

Je lauter die Spinnenstimme wurde, umso mehr wuchs die Spinne.



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