Menschen und Maschinen by Robert Silverberg

Menschen und Maschinen by Robert Silverberg

Autor:Robert Silverberg [Silverberg, Robert]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TTB 181
veröffentlicht: 2014-02-23T00:00:00+00:00


Der Attentäter

von Randall Garrett

»Wir helfen, so gut wir können«, sagte der Direktor. »Aber wenn Sie erwischt werden, ist es Ihre Sache.«

Ich nickte. Es war die uralte Warnung: Wenn Sie erwischt werden, kennen wir Sie nicht. Ich überlegte flüchtig, wie viele Menschen diesen Satz im Laufe der Geschichte gehört hatten, und ich fragte mich, wie viele davon vor dem gleichen Rätsel gestanden hatten wie ich:

Warum riskiere ich meinen Hals?

Mir war nicht klar, wie viele von ihnen eine Antwort auf ihre Frage erhalten hatten.

»Fertig?« Der Direktor warf einen Blick auf seine Uhr. Ich nickte und sah ebenfalls die Uhr an. Die schmalen Zeiger standen bei 22 Uhr 50.

»Hier ist die Pistole.«

Ich nahm sie und überprüfte die Ladung. »Sie kann nicht bis zum Ursprung zurückverfolgt werden, nehme ich an?«

Er schüttelte den Kopf. »Sie kann, aber sie wird nicht zu uns führen. Eine Pistole, deren Spur sich nicht verfolgen ließe, würde garantiert uns zugeschrieben werden. Aber am besten wäre es natürlich, wenn Sie die Waffe wieder mitbrächten; auf diese Weise besteht keine Gefahr, daß ihre Spur verfolgt wird.«

Die Art, in der er das sagte, ließ mich frösteln. Gewiß, er wollte, daß ich lebend zurückkehrte, aber nur, damit die anderen keine Indizien hatten.

»In Ordnung«, sagte ich. »Gehen wir.«

Ich setzte ein breites, freundliches Grinsen auf. Schließlich hatte es keinen Sinn, ihn in unnötige Gewissensqualen zu stürzen. Ich wußte, daß er andere Leute nicht gern in den Tod schickte. Ich schob die Pistole in den Ärmelhalfter und sah ihn an.

»Legen Sie los!«

Er musterte mich noch einmal, dann machte er sich an den Hypno-Kontrollen zu schaffen. Ein Lichtstrahl traf mich in die Augen.

Als ich wieder zu mir kam, ging ich auf einer Straße und steuerte auf einen Taxistand zu. Ein leeres Einmann-Flugzeug stand da, also kletterte ich ins Innere und nahm Platz.

Senator Rowley hatte die Nummer ORdway 63-911. Ich wählte sie und lehnte mich zurück, als hätte ich das volle Recht dazu.

Die Maschine startete und flog nach Nordwesten, aber ich wußte ganz genau, daß die Suchstrahlen eingeschaltet waren und mich mit Hilfe ihrer Informationsspeicher zu identifizieren versuchten.

Etwa eine Meile von der Stadt entfernt schwenkte das Flugzeug nach rechts, schaltete die Sperrsteuerung ein und begann in einer engen Schleife zu kreisen.

Der Videoschirm blieb leer, aber das Licht der Sprechanlage blinkte. Eine Stimme sagte: »Routineüberprüfung. Weisen Sie sich bitte aus.«

Routine! Ich wußte Bescheid. Aber mein Gesicht blieb ausdruckslos, und ich steckte den rechten Unterarm in die Prüfanlage. Die Ultraschallstrahler tasteten die Tantalumplatte ab, die am Knochen befestigt war. Ein leises Summen ertönte.

»Danke, Mister Gifford«, sagte die Stimme. Die Sprechverbindung brach ab, aber immer noch bewegte sich die Maschine im Kreis.

Dann blinkte das Licht wieder auf, und Senator Rowleys Gesicht – hager, dunkel und mit glänzenden Augen – zeigte sich auf dem Schirm.

»Gifford! Haben Sie alles bekommen?«

»Jawohl, Sir«, erwiderte ich ruhig.

Er nickte erfreut. »Gut! Ich erwarte Sie.«

Der Schirm wurde dunkel, und diesmal nahm die Maschine ihren Weg nach Nordwesten wieder auf.

Ich versuchte, möglichst ruhig zu bleiben, aber ich mußte mir eingestehen, daß ich Angst hatte. Der Senator war gefährlich. Wenn es



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