Mein spanischer Geliebter by Helen Brooks

Autor:Helen Brooks [Brooks, Helen]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-04T05:00:00+00:00

6. KAPITEL

Als Georgie eine Stunde später auf einer dick gepolsterten Liege neben dem Pool lag und an einem exotischen pinkfarbenen Cocktail nippte, musste sie sich eingestehen, dass sie sich schon lange nicht mehr so wohlgefühlt hatte.

Als sie im Umkleideraum die riesige Auswahl an Bikinis und Tüchern gesehen hatte, war sie fast in Panik geraten. Die winzigen Teile mit den Designerlabeln waren ihr ausgesprochen freizügig erschienen, aber schließlich hatte sie einen Einteiler mit gewagt hohem Beinausschnitt gefunden, der zumindest nicht ganz so aufreizend wirkte wie die anderen Sachen.

Die hauchdünnen Pareos in allen Regenbogenfarben hatte sie lieber gar nicht erst in die Hand genommen, sondern einen Frotteemantel über den Badeanzug gezogen und den Gürtel fest zugebunden. Verhüllt bis zu den Füßen, hatte sie dann ihren Zufluchtsort hocherhobenen Hauptes verlassen.

Betont gelassen schlenderte sie zum Pool, den Matt in diesem Moment gerade verließ. Offensichtlich war er schon einige Bahnen geschwommen, während er auf sie gewartet hatte.

Er trug eine knappe schwarze Badehose, die absolut nichts der Fantasie überließ, und sein muskulöser Oberkörper glänzte in der Sonne. Georgie hatte geahnt, dass Matt unbekleidet großartig aussehen würde, aber seinen starken, durchtrainierten Körper zu sehen war anders, als ihn sich vorzustellen. Gefährlicher, bedrohlicher, überwältigender.

Glücklicherweise schenkte er in diesem Moment die Drinks ein, sodass sie unbeobachtet ihre Fassung wiedergewinnen konnte.

„Auf die schönste unverheiratete Tante, die man sich wünschen kann“, sagte er schalkhaft und reichte ihr ein Glas. „Und auf einen netten Abend. Es wäre schön, wenn wir uns ein wenig besser kennenlernen würden.“

Georgie, der es außerordentlich schwerfiel, den Blick von seinem gebräunten Körper abzuwenden, versuchte, möglichst normal zu klingen, als sie ihm zuprostete und antwortete: „Auf einen netten Abend. Hmm, das schmeckt köstlich. Was ist da drin?“

„Gin, Bananenlikör, pürierte Himbeeren, Weißwein … und einiges mehr. Was, verrate ich aber nicht.“

„Und wie heißt der Cocktail?“

„Passionate Beginnings“, erwiderte Matt, ohne mit der Wimper zu zucken.

Georgie warf ihm einen strengen Blick zu. „Das haben Sie sich doch gerade erst ausgedacht.“

„Meinen Sie?“ So, wie er das sagte, ließ es Georgie trotz der Wärme frösteln.

„Ist Ihnen kalt?“, fragte er überrascht.

„Eigentlich nicht.“

„Gut. Dann lassen Sie uns schwimmen gehen.“

Das Unbehagen, das Georgie empfand, als sie den Bademantel ablegte, verschwand schlagartig im Wasser, denn Matt benahm sich wie ein Kind. Er bespritzte sie und packte sie dann an den Knöcheln, und Georgie hatte keine andere Wahl, als es ihm kräftig heimzuzahlen.

Sie war keine besonders gute Schwimmerin, aber auch wenn sie es gewesen wäre, hätte sie mit Matt nicht mithalten können. Er pflügte mit unglaublicher Geschwindigkeit durchs Wasser.

Nach einer halben Stunde war Georgie schließlich aus dem Pool geklettert und hatte es sich auf einer Liege bequem gemacht und nippte jetzt versonnen an ihrem Cocktail. Dabei beobachtete sie Matt, wie er mühelos Bahn um Bahn schwamm.

Zehn Minuten später hatte auch er genug, und Georgie erschauerte unwillkürlich, als Matt aus dem Wasser stieg und auf die Liege neben ihr zuging.

Am liebsten hätte Georgie sich nach dem Schwimmen wieder in den Bademantel gehüllt, aber sie hatte eingesehen, dass sie sich damit in der angenehm warmen Halle lächerlich machen würde. Matt und ich sind schließlich keine unreifen Teenies mehr, versuchte sie, sich zu beruhigen.

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