Mein by Lilly Gruenberg

Mein by Lilly Gruenberg

Autor:Lilly Gruenberg [Gruenberg, Lilly]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Elysion Books
veröffentlicht: 2015-01-26T16:00:00+00:00


20

Für den Moment hakte Linus das kurze Telefonat mit Lola schulterzuckend ab. Weiber. Zuerst signalisieren sie mit Blicken oder ihrem Körper Interesse, stimulieren dein Testosteron und machen dich heiß – nur um dir dann ohne Skrupel den Todesstoß zu versetzen, weil irgendeine Kleinigkeit nicht so ist, wie sie das gerne hätten.

Ein paar tiefe Atemzüge genügten, seine aufkeimende Verstimmung zu lindern und ihn wieder klar denken zu lassen. Er durfte sich nicht verrennen und einen allgemeinen Gram gegen das weibliche Geschlecht hegen, nur weil die Dinge sich derzeit nicht so entwickelten, wie er sich das erhofft hatte. Das Leben war kompliziert.

Wenn Lola kein Interesse hatte, ihn zu treffen, dann war das eben so. Bestimmt hatte sie ihre Gründe. Vielleicht war sie ja gar kein Single und er hatte da etwas falsch verstanden – oder sie stand eher auf Frauen? Nein, es war beiderseitige Sympathie auf den ersten Blick gewesen.

Wie auch immer, ihre Reaktion ließ ihn nicht los. Wenn er in sich hineinhorchte und das Gespräch nochmal Revue passieren ließ, blieb trotzdem der Eindruck zurück, dass alles ganz anders sein könnte. Vielleicht wollte er sich das aber auch nur einreden?

Eigentlich sollte er so schnell nicht aufgeben. Vielleicht hatte er einfach den falschen Zeitpunkt erwischt, um sie anzurufen? Oder lief er gerade Gefahr, statt dem Phantom Maureen nun einem neuen hinterher zu jagen? Was war nur los mit ihm?

Scheiß drauf! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Und verloren habe ich schon, wenn ich untätig bleibe.

Genau – er wusste, wo die hübsche Nixe wohnte. Er würde einfach alles auf eine Karte setzen und mit einem Blumenstrauß bei Lola vorbeifahren. Sie war kein digitales Phantom, sondern aus Fleisch und Blut. Und wenn sie ihn nicht zurückwies, dann wollte er sie riechen, fühlen, schmecken …

OMG. Ich muss verrückt sein! Meine Hormone machen mich fertig.

Und was Maik und Maureen betraf – darüber würde er später nachdenken.

Sein Fuß trat das Gaspedal so unsanft durch, dass der Wagen einen Satz machte, die Reifen fast durchdrehten und er die Autobahnauffahrt schneller als üblich hinauf schoss, dem nächsten Einsatz entgegen.

Der Tag verging wie im Flug. Ein Einsatz folgte dem nächsten und erforderte seine volle Konzentration. So blieb ihm kaum Zeit, über sein Dilemma nachzudenken. Die wenigen Augenblicke, in denen seine Gedanken um die beiden Frauen kreisten, schlug sein Herz bei der Vorstellung, Lola zu treffen, schneller und trat nur ihr Antlitz vor sein inneres Auge. Sollte er wirklich Maureen aufgeben, nachdem er so viel Zeit und Mühe in die Chats mit ihr investiert hatte? Er hatte sogar Bücher gelesen, für die sie sich interessierte und nach Rezensionen gegoogelt, nur um sich mit ihr darüber austauschen zu können. Zwar las er gerne und viel, aber nicht unbedingt die Art von Büchern, die sie angesprochen hatte. Sollte diese Investition sich als Irrtum herausstellen?

Am Samstagmorgen fühlte Linus sich beschwingt und unternehmungslustig. Sogar das Wetter passte zu seiner guten Laune. Der erste schöne Frühlingstag, der nicht nur mit blauem Himmel und ungetrübtem Sonnenschein aufwartete, sondern auch mit ungewöhnlich warmen Temperaturen.

Frisch geduscht, die Kleidung freizeitlich-sportiv gewählt,



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