MEHR - Dominance & Submission - BDSM Roman (German Edition) by Milo Arten

MEHR - Dominance & Submission - BDSM Roman (German Edition) by Milo Arten

Autor:Milo Arten [Arten, Milo]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Mehr
veröffentlicht: 2016-04-27T23:00:00+00:00


Kapitel 8

Die Straßen sind ziemlich menschenleer. Durch die Windschutzscheibe blickend sehe ich, wie gelegentlich ein Auto an mir vorbeifährt, oder jemand seinen Wagen gerade in die Garage fährt. Ich bin so ziemlich alleine da, muss über den Straßenverkehr nicht besonders nachdenken. Dafür habe ich mehr Zeit über sie nachzudenken. Der Mond scheint im hellen Licht, die Straßen sind gut beleuchtet. Ich brauche die Scheinwerfer meines Wagens nicht, um alles genau zu erkennen. Eine Gruppe Jugendlicher geht bei Rot über die Straße. Sie lachen und trinken Bier aus den Dosen. Ich warte auf den Ampeln und betrachte eine Zeitung, die durch ein laues Windchen fortgetragen wird. Es ist sehr spät. Es ist spät, weil ich in dem Hotel, wo ich mit Magdalena Sex hatte, länger geblieben bin. Ich denke immer noch an die Szenen, als ich sie peitschte, sie fickte, mit ihr kuschelte. Nachdem sie gegangen ist, lag ich noch eine Weile im Bett. Ich habe sie gerochen. Die Bettwäsche duftete nach ihrem Körper, ihrem Parfum und ihrer Weiblichkeit. Ich erinnere mich an ihren Gesichtsausdruck, als sie über die Schwelle schoss. Ihr hübsches, lustvoll verzogenes Gesicht, ihren offenen Mund.

Das Fahrerfenster ist offen, ich stecke meinen Ellenbogen durch dadurch und spüre den angenehm warmen Wind auf meiner Haut. Ich fahre einen alten Mercedes SEC. Seiner Zeit ein Luxuscoupé, heute ein zeitloser Klassiker, zumindest für mich. Trotz der sechsundzwanzig Jahre, summt der Achtzylinder leise vor sich hin, als wäre die Zeit an ihm spurlos vorbeigerauscht. Immer noch genieße ich die lange Motorhaube und das Gefühl der Unabhängigkeit, wenn ich in dem Wagen sitze. Ich hätte mir anstatt dieses Autos ein deutlich neueres Modell kaufen können, aber das wäre nicht dasselbe. Die neuen Autos sehen sich alle ähnlich, sind so seelenlos.

Ich biege um den Block nach links ab und vor mir liegt eine lange Gerade. Die Straße ist sperrlicher beleuchtet und umso intensiver erscheint mir der Mond. Heute ist er besonders groß und hell. Er schaut mich so an, als ob er genau wusste, was in mir vorgeht. Ich stelle ihm die Frage, aber bekomme keine Antwort.

Ich habe Magdalena gesagt, dass ich sie liebe und sie, in ihrem Rausch hat die Worte erwidert, aber hat sie es auch so gemeint? In diesem Moment waren wir vereint, teilten eine Leidenschaft und haben uns gegenseitig in den Kosmos katapultiert, dennoch haben wird uns kaum gekannt. Wie kann es sein, dass wir sexuell so nahe sind, ohne Hemmungen und Barrieren, die uns zurückhalten würden. Doch sobald sie sich angezogen hat und sich neben mich aufs Bett setzte, spürte ich eine Mauer zwischen uns. Eine ernüchternde Stille.

Ich habe sie zur Tür geführt, öffnete sie und bevor sie dahinter verschwand, drehte ich sie um und küsste sie. Sie presste sich an mich und für einen kurzen Moment schaute sie mich so an, als wollte sie etwas sagen. Etwas in mir zuckte und meine Hände griffen selbstständig nach ihr, als ob sie sie gar nicht gehenlassen wollten. Doch ich wusste, dass ich kein Recht hatte, sie aufzuhalten. Also küsste ich sie, lächelte und sagte schließlich: »Wir sehen uns bei der Vorlesung.



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