May, Hellen by Liebeschaos hoch 3

May, Hellen by Liebeschaos hoch 3

Autor:Liebeschaos hoch 3
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


9. Der zweite Tag auf Sylt

Ich schlief sehr unruhig in dieser Nacht. Die Sorgen um Dominik und die Familienkrise, in der ich nun bis zum Hals mit drinsteckte, sowie Dean und unser Mistelzweigkuss kreisten in meinen Gedanken und raubten mir den Schlaf.

Als es am nächsten Morgen leise an meiner Tür klopfte, warf ich müde und wie gerädert die Bettdecke zurück, ging zur Tür und öffnete sie einen schmalen Spalt.

„Guten Morgen“, sagte Dean, der in seinem schwarzen Designeranzug und seinem weißen Hemd, wie frisch aus einem Werbespot für Herrenparfüm, vor mir stand und mich dezent anlächelte.

„Morgen“, murmelte ich.

„Ich werde nach dem Lunch zurück aufs Festland fahren. Möchtest du mit oder willst du dir das hier weiter antun?“

„Ich äh, ich weiß nicht?“

„Überleg es dir.“

„Okay.“

Dean lächelte noch einmal kurz, sah dann auf sein Handy, das geklingelt hatte und drehte mir den Rücken zu. Ich schloss die Tür und ging dann gleich hinüber ins Badezimmer. Während ich duschte und mich danach anzog, überlegte ich, was ich tun sollte. Was ich wollte, war klar, weg, so schnell wie möglich, aber ging das so einfach, ohne Dominik oder Augustin und Undine zu kränken? So überlegte ich mir: Ich rede nachher mit Dominik und wenn er noch weiter im Krankenhaus bleiben muss, sage ich ihm, dass ich mit Dean zurückfahre. Er kann nicht von mir verlangen, dass ich noch eine Nacht länger mit Cruella Deville unter einem Dach bleibe.

Mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel neben der Tür verließ ich das bezaubernde Zimmer, schlich auf Zehenspitzen die Treppe hinunter und horchte ins Haus hinein. Außer weit entferntem Geschirrgeklapper hörte ich nichts. Auf dem Weg ins Esszimmer traf ich Augustin, der aus einem Nebenraum den Flur betrat.

„Guten Morgen, Augustin. Wie geht es Dominik, hast du was gehört?“, begrüßte ich ihn herzlich.

„Guten Morgen, kleine Mia. Nein, leider nichts. Wir werden es wohl erst erfahren, wenn wir nachher im Krankenhaus sind.“

Ich nickte zustimmend.

„Du möchtest hier gern weg, nicht wahr?“, fragte er direkt und sah mich ernst an.

„Ja, es ist komisch, wenn man nicht wirklich zur Familie gehört“, antwortete ich höflich.

„Für mich gehörst du dazu, aber ich verstehe, was du meinst.“

„Ich danke dir.“ Ich umarmte ihn und das nicht nur für seine Weitsicht, nein, auch dafür, dass er immer auf meiner Seite war.

Augustin bot mir dann seinen Arm an und wir gingen gemeinsam ins Esszimmer. Dort begrüßte ich Robert, Annelie, Undine und Martha, die bereits am Tisch saßen und mir ebenfalls einen „Guten Morgen“ wünschten, außer Annelie natürlich, die provokativ in ihr Brötchen biss. Dean saß ebenfalls am Tisch und trank wortlos seinen Kaffee, ohne mich eines Blickes zu würdigen.

Hunger hatte ich keinen, aber ich entschied mich, dennoch eine Scheibe Toast zu essen. Unter Beobachtung von Annelie, die jeden Blickkontakt nutzte, mich mit Missbilligung zu strafen, knabberte ich an meinem Frühstücksbrot. Undine und Augustin flüsterten leise, dass ich nichts verstehen konnte. Robert, der neben seinem Vater saß, löffelte genüsslich sein Frühstücksei und hielt seinen Blick die ganze Zeit gesenkt. So saßen wir alle zusammen und dennoch war jeder für sich.

Nach



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