Mallery, Susan - Fool's Gold 09 by Der Schoenere gibt nach

Autor:Der Schoenere gibt nach
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00

11. KAPITEL

Ich beschwere mich nicht“, sagte Patience und ließ sich grinsend ins Gras fallen. Sie war erhitzt und ihr Atem ging abgehackt. „Ich habe nämlich gehört, das bedeutet in deiner Klasse den Todesstoß.“

Ihre langen braunen Haare lagen wie ein Fächer ausgebreitet um ihren Kopf. Obwohl sie immer noch versuchte, zu Atem zu kommen, funkelten ihre Augen amüsiert.

„Bei dir klingt das so, als würde ich sie schlagen“, grummelte Charlie und behielt die Rekruten im Auge, die gerade die Hälfte ihres Dreimeilenlaufs auf der Bahn hinter sich gebracht hatten – mit einem dreißig Pfund schweren Rucksack auf dem Rücken.

Obwohl sie dafür zuständig war, die Freiwilligen auf den Einstellungstest vorzubereiten, durfte in Fool’s Gold jeder jederzeit an allen im Freien stattfindenden Sporteinheiten teilnehmen. Normalerweise erschienen immer ein oder zwei zu Charlies Treppentraining, und an diesem Morgen hatte Patience sich für die erste Hälfte des Dreimeilenlaufs zu ihnen gesellt. Allerdings hatte sie Charlies Angebot, ebenfalls einen Rucksack aufzusetzen, dankend abgelehnt.

„Du bist nur so hart, weil du es sein musst.“ Patience setzte sich auf, ihr Atem ging jetzt regelmäßiger. „Als jemand, der vielleicht eines Tages die Hilfe der Feuerwehr benötigen könnte, weiß ich das sehr zu schätzen.“

„Danke.“ Charlie beobachtete die Läufer. Ihr erfahrener Blick suchte nach Anzeichen von Schwäche. Sie achtete darauf, nicht zu lange auf Clay zu schauen, was gar nicht so einfach war. Er war nicht nur ein netter Anblick, sondern ihr ganzer Körper seufzte vor Dankbarkeit, wenn sie daran dachte, was er für sie und sie für ihn getan hatte. Winzige Zellen in ihrem Inneren schickten kleine Dankeskarten und bettelten um eine Wiederholung.

„Vielleicht solltest du ihnen sagen, dass du hart arbeiten musstest, um dahin zu kommen, wo du jetzt bist“, sagte Patience. „Frauen haben von Natur aus weniger Kraft im Oberkörper. Ich habe dich im Fitnessstudio beobachtet. Du reißt dir wirklich den Arsch auf, um es mal krass zu sagen. Ich hingegen komme über die rosafarbenen Hanteln nicht hinaus.“

Charlie lachte. Die „Mädchengewichte“ aus Plastik und in einem grauenhaften Rosaton wogen nur zehn Pfund pro Stück. Charlie arbeitete mit den normalen Freihanteln, die schwarz und sehr viel schwerer waren.

„Ich könnte dir ein paar Sachen zeigen“, bot sie an.

„Das fände ich gut“, erwiderte Patience. Sie schaute auf ihre Uhr. „Aber nicht heute. Ich muss jetzt nach Hause. Lillie und ich haben einen geschäftigen Nachmittag vor uns – Eis essen und danach ins Kino. Ich weiß, dass sie eines Tages ein Teenager sein wird, der lieber Glas essen würde, als mit mir gesehen zu werden, aber im Moment gehöre ich zu ihren Lieblingsmenschen.“

„Du Glückliche.“

„Das finde ich auch.“

Sie rappelte sich auf, winkte und ging zu ihrem Auto. Charlie schaute ihr hinterher und fragte sich, ob sie auch so viel Mut hätte wie ihre Freundin. Wobei Mut vermutlich gar nicht das Entscheidende war. Patience hatte sich einfach dem gestellt, was das Leben ihr serviert hatte.

Sie war verheiratet gewesen, doch ihr Ehemann hatte sich nach einer Affäre aus dem Staub gemacht. Womit Patience ihre Tochter alleine großziehen musste. Hinzu kam, dass ihre Mutter Ava MS hatte. Die Krankheit bedeutete gute und nicht so gute Tage.

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