Make it count - Gefuehlsgewitter by Ally Taylor

Make it count - Gefuehlsgewitter by Ally Taylor

Autor:Ally Taylor [Taylor, Ally]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
Goodreads: 21525943
veröffentlicht: 2014-03-25T23:00:00+00:00


27. Kapitel

Es ist schon nach zehn und ich sehe bereits, wie Mrs. MacDougall mich im Flur überrascht. Ich sehe ihre strengen Augen und ihr verkniffenes Gesicht bei dem Versuch mir endlich Manieren beizubringen. Und ich höre ihre schrille Stimme. Seit der Ohrfeige haben wir nur noch mit Blicken kommuniziert. Und ich denke, es ist uns beiden lieber so. Ich parke den Pickup und gehe ums Haus. Aus Angst vor einem plötzlichen Anfall mütterlicher Fürsorge, entscheide ich mich für ein Hintertürchen.

Ich steige die Leiter hinauf aufs Dach und schleiche an Andrews Zimmer vorbei. Alles ist dunkel, er scheint nicht da zu sein. Ich klettere in mein Hotelzimmer, schalte die Nachttischlampe ein und stecke das Handy ans Ladegerät. Dann schäle ich mich aus der Jeans und schlüpfe in meine Jogging-Hose.

Bewaffnet mit einem Buch lege ich mich ins Bett und warte darauf müde zu werden. Und während meine Augen so tun, als würden sie lesen, denke ich heimlich an Dillen. An diesen Kuss und seinen Körper an meinem. Ich versinke gerade in schweißnasser Haut und schwerem Atmen, als ein Streitgespräch im Flur mich eiskalt erwischt.

„Herrgott! Sie ist doch kein Kind mehr!“

„Halt dich da raus, Andrew... Laura-Honey, ist sie denn sicher nicht da?“

„Ich habe vor etwas über einer Stunde geklopft – keine Antwort.“

„Vielleicht wollte sie nur ihre Ruhe?“

„Andrew, das reicht jetzt! Das geht nur Laura und Katie etwas an!“

„Laura, komm schon... Katie baut nie Mist, sie ist ein absolutes Musterkind... ihr Dad ist gerade gestorben... lasst sie doch einfach mal in Ruhe...“

„Ich weiß, du meinst es gut, Andrew, aber wie dein Dad bereits mehrfach gesagt hat, das geht nur Katie und mich etwas an.“

„Und gerade weil sie viel durchgemacht hat, machen wir uns Sorgen...“, wirft Brian ein. „Wir können doch nicht dabei zusehen, wie sie sich ihre Zukunft verbaut...“

„Katie hat ein volles Stipendium für Kensington“, sagt Mrs. MacDougall leise.

„Wie bitte!? Ein Vollstipendium?“ Respekt tränkt Brians Stimme. „Eine verdammt gute Schule. Eine der besten des Landes.“

„Ja, ich weiß, Dad“, antwortet Andrew genervt. „Ich bin eine einzige Enttäuschung...“

„Das habe ich doch gar nicht gesagt!“

„Du sagst es mit jedem Wort, Dad.“

„Meine Güte, bitte nicht schon wieder dieses Thema...“, höre ich Mrs. MacDougall resigniert seufzen. Für einen Moment legt sich Stille über alle. „Also, Andrew“, sagt sie schließlich. „Hast du nun Katies Nummer oder nicht?“

„Zum zehnten Mal, ich habe ihre Nummer nicht.“

„Als ob du sie mir geben würdest, wenn du sie hättest...“

„Vermutlich nicht...“

„Andrew!“, schreit Brian.

„Was denn? Sie hat doch gefragt...“

„Gib ihr endlich die Nummer!“

„ICH HABE SIE NICHT!“

Ich lege das Buch zur Seite, klettere aus dem Bett und gehe in Richtung Tür. Als ich sie öffne, schrecken Brian, Laura und Andrew zusammen und starren mich an.

„Was ist los?“

Mrs. MacDougall findet ihre Stimme als erstes wieder. „Wo. Warst. Du!?“

Ich schaue an mir hinunter.

„Ähm... hier?“

„Ich habe vorhin geklopft. Du warst nicht da.“

„Ich habe gebadet und Musik gehört.“

„Hm...“

Ich sehe ihr an, dass sie mir nicht glaubt.

„Hast du gegessen?“

„Ich habe keinen Hunger.“

„So kann das einfach nicht weitergehen...“ In ihrer Stimme flackert Verzweiflung. „Du bist fast nur noch Haut und Knochen!“

„Falls du es dir anders überlegst, es gibt noch Lasagne“, sagt Andrew und zwinkert mir zu.



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