Louis & Salomon 01 - Der Seele weisses Blut by Klewe Sabine

Louis & Salomon 01 - Der Seele weisses Blut by Klewe Sabine

Autor:Klewe, Sabine [Klewe, Sabine]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783442474134
Amazon: 3442474132
Herausgeber: Goldmann TB
veröffentlicht: 2018-11-15T00:00:00+00:00


27

Thomas Hackmann sah dem Toyota hinterher, der vom Jürgensplatz in den Fürstenwall bog. Es war genau, wie er es sich gedacht hatte. Bisher hatte die sagenhafte Lydia Louis noch nichts Nennenswertes zu den Ermittlungen beigetragen. Das Rätsel mit den Schriftzeichen hatte Schmiedel geknackt, auf den Fall in Köln hatte sie der Neue gebracht, selbst diese beknackte Ruth Wiechert hatte mehr geleistet als die Louis. Die ganze Arbeit machten die anderen, aber am Ende würde sie wieder prima dastehen.

Ohne ihn. Er würde im richtigen Augenblick dafür sorgen, dass alle erfuhren, wer die wahre Lydia Louis war. Doch zuvor musste er noch mehr Material sammeln. Was er hatte, war nicht von schlechten Eltern, aber es reichte noch nicht. Sie durfte sich auf keinen Fall irgendwie aus der Affäre ziehen können. Hackmann trat vom Fenster weg und blickte auf die Uhr. Viertel vor zehn. Wenn er richtig mitgezählt hatte, war er der Einzige aus der Moko, der noch im Haus war. Behutsam öffnete er die Tür und lauschte. Eigentlich müsste die zweite Etage ausgestorben sein. Irgendwo in einem anderen Trakt feierte die »Soko Pumps« die Lösung ihres Falls, sie hatten am Nachmittag einen Verdächtigen verhaftet, der prompt gestanden hatte. Ansonsten dürften nur noch die Kollegen von der Polizeiwache Bilk und von der Kriminalwache im Haus sein. Hackmann stahl sich zu dem Büro, das schräg gegenüber von seinem lag. Es war abgeschlossen, aber das stellte kein Hindernis für ihn dar. Kurzerhand zog er einen Schlüssel aus seinem Jackett, schloss auf und schlüpfte hinein. Er blieb stehen, bis sich seine Augen an das Halbdunkel gewöhnt hatten. Es war besser, wenn er kein Licht machte, und es war auch nicht nötig. Durch die Fenster drang genug Helligkeit herein. Nachdem Hackmann einen zögernden Blick auf Salomons Schreibtisch geworfen hatte, wandte er sich Lydias Arbeitsplatz zu. Sie hatte Vorrang. Um die kleinen Geheimnisse des Neuen konnte er sich später noch kümmern. Während der Rechner hochfuhr, öffnete Hackmann nacheinander die Schreibtischschubladen und begutachtete, so weit es bei den schlechten Lichtverhältnissen möglich war, den Inhalt. Auf den ersten Blick erregte nichts seine Aufmerksamkeit. Aber so schnell gab er nicht auf. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass jeder Polizist irgendwo an seinem Arbeitsplatz etwas aufbewahrte, das mehr über ihn verriet, als ihm lieb war.

Der Computer war inzwischen hochgefahren. Rasch gab er das Passwort ein, das er wie erwartet in ihrem Kalender gefunden hatte, und tastete noch einmal gründlich alle Schubladen ab. Er verfluchte sich dafür, dass er die Taschenlampe in seinem Büro liegengelassen hatte, und überlegte gerade, ob er sie holen sollte, als er etwas ertastete, das sein Herz höher schlagen ließ. Vorsichtig zog er den kleinen Karton hervor und betrachtete ihn im Licht des Bildschirms.

Es gab Kollegen, die davon überzeugt waren, dass Kriminalhauptkommissarin Lydia Louis nicht an Männern interessiert war. Denen hätte er gern seinen Fund unter die Nase gehalten. Nicht dass es besonders anrüchig war, Kondome zu besitzen. Damit konnte er der Louis wohl kaum eins auswischen. Aber dass sie die Dinger am Arbeitsplatz deponiert hatte, war doch bemerkenswert. Und es passte zu dem, was er letzte Woche über sie herausgefunden hatte.



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