Liebe ist ein Hauptgewinn by Anna Graf

Liebe ist ein Hauptgewinn by Anna Graf

Autor:Anna Graf [Graf, Anna]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-02-04T23:00:00+00:00


5. Kapitel

„Hier wohnst du also.“ Christian sah sich neugierig in Sandras kleiner Wohnung um.

„Die Wohnung passt zu dir“, stellte er lächelnd fest. „Es ist schade, dass wir nicht noch ein wenig Zeit füreinander haben. Ich würde viel lieber bei dir bleiben.“

„Das weiß ich, mein Liebster. Mir würde das auch viel besser gefallen, glaub mir.“

„Ich werde dich so oft es geht anrufen, damit ich wenigstens deine Stimme hören kann.“

Sandra lag in seinen Armen und bemühte sich krampfhaft, nicht zu weinen. Sie wollte sich und ihm den Abschied nicht schwerer als nötig machen.

Sie hatten die Abfahrt aus der Hütte immer weiter nach hinten verschoben und er würde sicher erst weit nach Mitternacht zu Hause in Berlin ankommen. Am nächsten Morgen ging in aller Frühe bereits sein Flug nach Rom, wo die Promotionstour starten sollte.

„Ich mache mir Sorgen um dich“, sagte Christian. „Ich darf gar nicht an diese Zeitungsleute denken...“

Sandra legte ihm einen Finger auf den Mund.

„Es sind nur zwei Monate, Christian, nicht unser ganzes Leben. Du solltest jetzt fahren, ehe alles noch schwerer wird.“

„Du bist mein Leben, daran darfst du niemals zweifeln, ganz egal, was du sehen oder hören wirst. Ich liebe dich und ich schwöre, dass ich dir treu sein werde, bitte glaube mir das.“

„Ich vertraue dir und ich liebe dich.“

„Also dann, ich kenne den genauen Zeitpunkt meiner Rückkehr noch nicht, aber ich werde sofort zu dir kommen. Vielleicht ist es besser, wenn du noch niemandem von unseren Heiratsplänen erzählst. Wenn die Presseleute davon Wind bekommt, werden sie dich zerreißen.“

„Das weiß ich, Christian. Ich werde unser Geheimnis hüten, bis du wieder bei mir bist.“

Sie küssten sich noch einmal leidenschaftlich und dann schloss Sandra die Tür hinter ihm.

Sie sah ihm vom Fenster aus nach, bis sein Wagen hinter dem nächsten Häuserblock verschwunden war. Mit ihrer Selbstbeherrschung war es vorbei. Sie warf sich auf ihr Bett und brach in Tränen aus. Sie hatte vorhin so stark gewirkt, in ihrem Inneren sah es jedoch ganz anders aus. Wie sie es zwei Monate ohne ihn aushalten sollte, wusste sie nicht.

Sein Abschiedskuss lag noch auf ihren Lippen und der leichte Duft seines Rasierwassers hing in der Luft, doch wie lange würde es dauern, bis sich die letzten Beweise seiner Anwesenheit verflüchtigten? Wenn sie doch nur am Meer hätte bleiben können. Dort wäre alles leichter zu ertragen gewesen.

Sie erhob sich und begann, ihre Koffer auszupacken. Es nützte nichts, in Selbstmitleid zu zerfließen, das Leben musste weitergehen, mit oder ohne Christian.

Plötzlich klingelte es an der Wohnungstür. Sandra zuckte zusammen, vielleicht war er ja zurückgekommen? Aber nein, das war unmöglich. Sie hoffte nur, dass die Reporter sie noch nicht ausfindig gemacht hatten.

Vorsichtig lugte sie durch den Türspion. Draußen stand Paula, sie öffnete die Tür und fiel ihrer Freundin um den Hals.

„Hallo Paula, es ist so schön, dich zu sehen.“

Paula erwiderte die Umarmung, dann schob sie Sandra von sich und sah die Tränenspuren in ihrem Gesicht.

„Ich habe ihn wegfahren sehen“, sagte sie. „Ich dachte, du könntest vielleicht Gesellschaft brauchen. Ist alles in Ordnung mit dir?“

Sandra nickte, doch dann schüttelte sie traurig den Kopf.



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