Lacey Flint 01.5 - Unschuldig wie der Schnee - Thriller by Bolton Sharon

Lacey Flint 01.5 - Unschuldig wie der Schnee - Thriller by Bolton Sharon

Autor:Bolton, Sharon [Bolton, Sharon]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi/Thriller
Herausgeber: Wilhelm-Goldmann-Verlag
veröffentlicht: 2018-08-23T00:00:00+00:00


»Bei so einem Fall müssen Sie sein wie Cäsars Frau«, meinte Tulloch eine halbe Stunde später, als wir uns vor Aamirs Haustür trafen und ich mir den Schnee von den Stiefeln stampfte. »Wir alle.«

»Weißer als weiß?«, fragte ich. Tulloch sah mich böse an und bedeutete mir dann vorzugehen. »Nach Ihnen.«

Ich drückte die offene Tür auf und trat ins Haus, ein Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert. Aamirs Wohnung war im ersten Stock, und Tulloch folgte mir die Treppe hinauf. Oben erblickte ich das Polizei-Absperrband vor einer der Türen und trat zur Seite. Tulloch schloss die Wohnungstür auf.

Die Wohnung bestand aus vier recht großen Räumen: Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad und Küche, und war überraschend modern und westlich eingerichtet. Sie sah nicht aus wie das Zuhause eines Sprösslings der Familie Chowdhury. Das Wohnzimmer war in Hellgrau- und Ecrutönen gehalten, mit ein wenig Apricot hier und da, um dem Raum Wärme zu verleihen. Abgesehen von den Spuren, die das graue Fingerabdruck-Pulver hinterlassen hatte, war es makellos sauber und ordentlich.

»Kommt einem gar nicht vor wie die Wohnung eines pakistanischen Mannes, nicht wahr?«, meinte Tulloch. »Das Schlafzimmer ist ganz in Grün, mit cremefarbenen Akzenten. Tagesdecke auf dem Bett, Zierkissen, passende Lampenschirme. Kommt einem vor wie die Sorte Wohnung, in der ich wohnen würde.«

Ich trat weiter vor und warf einen Blick in eine glänzend weiße Küche, die aussah, als wäre sie nie benutzt worden. Tulloch hatte recht, die Wohnung hatte etwas entschieden Feminines, doch bei diesem Dekor konnte ich mir nicht vorstellen, dass seine Mutter und seine Schwester Einfluss drauf gehabt hatten. Der karge Kochbereich hatte keinerlei Ähnlichkeit mit der vollgestellten Küche im Haus der Chowdhurys, wo auf sämtlichen Arbeitsplatten irgendwelche Küchengeräte oder exotische Zutaten lagen und schimmernde Kupfertöpfe von jedem freien Zentimeter Decke herabhingen.

»Ich wollte, dass Sie das sehen«, fuhr Tulloch fort. »Wegen Ihrer Theorie, dass Aamir vielleicht eine weiße Freundin hatte. Das hier kommt mir vor wie der Geschmack einer Frau aus einer westlichen Kultur.«

Sie hatte recht. Ganz kurz dachte ich an die jungen Frauen auf der Liste, die ich bei den Baileys gemacht hatte, die Schwestern und Freundinnen der Verdächtigen, und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass eine Frau aus diesen sozialen Kreisen den nötigen Geschmack hatte, um diese Wohnung so hinzubekommen.

Langsam begann ich einen Rundgang durchs Zimmer. Das Bücherregal war voll, doch bei den Büchern schien es sich größtenteils um medizinische Fachliteratur zu handeln. Auf dem obersten Bord lag etwas Buchförmiges, das in violetten Stoff gehüllt war.

»Bestimmt der Koran«, sagte Tulloch, die mir zusah. »Im Schrank im Schlafzimmer ist außerdem ein Gebetsteppich.«

»Von jemandem wie Aamir würde ich kaum erwarten, dass er auf dem Radarschirm unserer fünf Verdächtigen auftaucht«, meinte ich. »Er war gebildet, war Arzt, hatte offensichtlich Geld. Das ergibt doch keinen Sinn.«

»Er hat viel Zeit in ihrer Gegend verbracht«, wandte Tulloch ein. »Seine Familie wohnt da. Eine Menge Leute aus dem Viertel haben gesagt, sie hätten ihn oder sein Auto ziemlich regelmäßig dort gesehen. Die Verdächtigen geben alle zu, ihn gekannt zu haben.«

Auf der Schwelle des Schlafzimmers, das genauso aussah, wie



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