Kissing the rain by Kevin Brooks

Kissing the rain by Kevin Brooks

Autor:Kevin Brooks
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Jugendroman
Herausgeber: dtv
veröffentlicht: 2014-06-06T22:00:00+00:00


12/ Rumzicken bei Donut

Etwa ’ne Woche nachdem ich Brady in den Abstellraum gezerrt hab, krieg ich ’n Anruf von Donut. Genau genommen kriegt Mum den Anruf, ich bin in der Schule, als es klingelt. Und es is auch nich Donut selbst, sondern dieser Clark … der Zwerg … Mr Clark, die rechte Hand vom Anwalt. Jedenfalls geht’s darum, dass ich mich mit Donut treffen soll.

»Kein Grund zur Sorge«, sagt mir Mum, als ich von der Schule komm. »Geht nur um Krimskrams …«

»Krimskrams?«

»So hat er’s gesagt – Krimskrams … hier noch ’n T-Strich und da noch ’n Herzchen aufs i, du weißt schon, so Kleinzeug …«

»Was denn für Kleinzeug?«

»Das weiß ich doch nich. Irgend so rechtliche Sachen, nehm ich an … Genau hat er’s nich gesagt.« Sie steht in der Küche und schlägt Eier in ’ner Schüssel. Für’n Moment unterbricht sie die Arbeit und wirft mir ’n schrägen Blick zu.

»Alles in Ordnung, Schatz?«, fragt sie. »Siehst ’n bisschen schmal aus.«

Mit SCHMAL meint sie wohl NICH SO FETT WIE SONST. Denn auf magische Weise nehm ich immer noch WINZIGE MENGEN ab. Is echt nich viel – vielleicht ’n halbes Milli-Kilo pro Woche –, aber immerhin. Ich schätz, dass ich in den letzten 3 Monaten etwa ’n halben Zentimeter Kopfumfang verloren hab. Wenn das so weiterläuft, geh ich in 100 Jahren glatt als Doppelgänger von Johnny Depp durch.

Egal …

»Ja«, sag ich zu Mum. »Alles in Ordnung.«

»Sicher?«

»Ja.«

Sie schielt mich noch ’n paar Sekunden von der Seite an, dann schlägt sie weiter Eier.

»Dann geh«, sagt sie. »Zieh dich um. Dad kommt gleich nach Haus. Pfannkuchen zum Tee is okay für dich?«

»Ja.«

Ja …

Ja …

Ja …

Dann, am nächsten Morgen gegen 9 Uhr, kommt wieder der Audi Quattro die Straße langgerollt und hält vor unserm Haus. Der Zwerg steigt aus, klingelt und Mum geht zur Tür.

»Guten Morgen, Mr Clark«, sagt sie wie zu ’nem alten Kumpel.

»Ja«, brummt der kleine Kerl. »Find fie foweit?«

Und schon sind wir unterwegs, alles wie beim letzten Mal – ich und Mum hinten, der Zwerg verloren auf dem Fahrersitz. Durchs Dorf durch, rauf auf die Autobahn – schhhuuuuschhhhhhhh –, und eh du dich versiehst, schnurren wir über die Straßen von Moulton ins Zentrum, dann hoch und runter auf hügeligen Nebenstraßen, eh wir an der Rückseite von dem schicken Bürogebäude halten … zwischen den BMWs, Mercedes und Porsches parken … aussteigen … den Parkplatz überquern … schließlich die glänzende schwarze Tür … noble Teppiche, Ledersessel und goldgerahmte Bilder an den Wänden … am Empfang vorbei … an TRACY!! in ihrem Killer-Kleidchen … klopf, klopf, klopf … Tür auf …

Donut steckt diesmal in ’nem cremefarbigen Anzug, steht am Schreibtisch und sieht aus wie so’n Gameshow-Moderator.

»Michelle«, strahlt er. »Schön, Sie zu sehn … und Michael natürlich. Sie sehn gut aus beide.«

»Danke«, sagt Mum und fährt sich durchs Haar.

»Also«, sagt er. »Wie läuft alles?«

»Na ja …«, fängt Mum an.

»Gut, gut«, sagt Donut und wirft ihr ein kurzes Grinsen zu. »Tut mir so leid, dass wir Sie derart kurzfristig herholen mussten … ich hoffe, es kam nicht zu ungelegen für Sie.



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