Keeping Her - Nichts einfacher als das by Cora Carmack

Keeping Her - Nichts einfacher als das by Cora Carmack

Autor:Cora Carmack [Carmack, Cora]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
Herausgeber: Egmont LYX.digital
veröffentlicht: 2014-09-03T22:00:00+00:00


8

Bliss

Du meine Güte, seine Mum hätte Anwältin werden und nicht ins Finanzwesen gehen sollen. Allein ihr Anstarren erinnerte an einen Angler, der mir mit seinem Köder all meine Geheimnisse entlocken wollte. Und ich war der arme Fisch, der an ihrem Angelhaken – einem rostigen Stück Metall – zappelte. Eine Stunde mit ihr allein und ich würde mich in Embryonalstellung zusammenrollen und alle Traumata meiner Kindheit heraufbeschwören, zum Beispiel die Szene aus der dritten Klasse, als mir Jimmy in der Pause oben auf der Rutsche die Hose heruntergezogen hatte.

»Und, habt ihr zwei schon ein Datum festgelegt?«

Ich hätte fast gefragt, ob nicht lieber sie eins für uns festlegen wollte.

»Na ja, bis jetzt haben wir noch gar nichts festgelegt. Aber wir dachten an Juni. Oder vielleicht August.«

»Nächstes Jahr? Oh, das geht bestimmt.«

»Eigentlich dieses Jahr, Ma’am.«

»Dieses Jahr? Aber das sind ja nur noch ein paar Monate.«

»Ich weiß, aber wir möchten nichts Großes. Nur eine kleine Feier mit den engsten Freunden und Verwandten.«

»Aber zu diesem Zeitpunkt werdet ihr dann nicht mal ein Jahr verlobt sein.«

Das war eine Sache, bei der ich mich nicht ihrem Willen beugen würde. Ich würde um nichts in der Welt noch über ein Jahr warten, um zu heiraten. Garrick und ich hatten schon so viel gewartet, dass es für ein ganzes Leben reichte.

»Ja, aber wir sind schon über ein Jahr zusammen.«

»Nein, ihr …« Seine Mutter hielt inne, zog die Augenbrauen zusammen und fuchtelte mit dem Zeigefinger in der Luft herum. »Moment mal, ihr seid schon über ein Jahr zusammen?«

Ich nickte und wünschte mir im selben Moment, ich hätte es nicht getan. Ihre Augen wurden schmal, und der Blick, mit dem sie mich fixierte, glich jetzt eher einem Vorschlaghammer als einem Angelhaken. »Ich hatte den Eindruck, dass ihr euch in Philadelphia kennengelernt habt. Aber vor einem Jahr hat Garrick noch in Texas unterrichtet.«

Ich schluckte. Gott, bitte sag jetzt nicht, dass Garrick ihnen nicht erzählt hat, wie wir uns kennengelernt haben. Nachdem er es Graham erzählt und anschließend eine Rede darüber geschwungen hatte, nicht zu lügen oder sich zu schämen, hatte ich einfach angenommen, dass er es auch seinen Eltern berichtet hatte – zumindest in groben Zügen.

Dem berechnenden Ausdruck auf dem Gesicht seiner Mutter nach zu urteilen, würde ich auf ein dickes, fettes Nein tippen. »Dann habt ihr beide euch also in Texas kennengelernt.«

Ich versuchte, Ja zu sagen, gab aber eigentlich ich nur undefinierbare Geräusche von mir und nickte.

»Wie alt bist du, Bliss?«

Ich wünschte, mich hätte auf der Stelle die Schlafkrankheit befallen. Dann hätte ich diese Frage nicht beantworten müssen. Ich hätte einfach so tun können, als würde ich ohnmächtig. Oder vielleicht könnte ich tatsächlich ohnmächtig werden?

Dass ich nicht antwortete, fasste sie wohl als Bestätigung auf, denn sie drehte sich auf dem Absatz um und ging in Garricks Richtung.

Ich schoss um sie herum und hielt die Hände hoch.

»Mrs Taylor, bitte warten Sie. Wir haben nichts Unrechtes getan. Das schwöre ich.«

»Ach, Liebes.« Ihr Lächeln ließ mich schaudern. »Ich glaube nicht, dass ihr etwas Unrechtes getan habt.«

»Nicht?« Ich war so verblüfft, dass ich schwieg.

»Nein, meine Liebe.



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