Kat Martin - Duell der Herzen by Kat Martin - Duell der Herzen

Autor:Kat Martin - Duell der Herzen [Martin, Kat]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783955307400
Herausgeber: Edel eBooks
veröffentlicht: 2015-08-24T16:00:00+00:00

12. KAPITEL

Als Molly aufwachte, war Sam verschwunden. Die Nacht über hatte sie kaum geschlafen, weil sie es nicht gewohnt war, mit einem nackten Mann das Bett zu teilen. Sie fragte sich, ob er geschlafen hatte. Immer wieder war er ihr über die Haare gefahren, hatte beruhigend auf sie eingeredet und sie manchmal, als er glaubte, daß sie endlich eingeschlummert sei, zärtlich auf die Wange geküßt. All das war ziemlich verwirrend. Und jetzt, wo sie im Bett lag, gähnte und sich streckte, bemerkte sie, daß sie enttäuscht war, daß er gegangen war. In den wenigen Stunden, die sie zusammen im Bett verbracht hatten, hatte sie sich an seine Anwesenheit gewöhnt, an seinen warmen Atem, der ihr über die Wange strich.

Molly stand auf und trat ans Fenster. Auf den Straßen herrschte schon geschäftiges Treiben. Kutschen, Karren und Menschen bevölkerten die Straße vor dem Hotel. Cowboys und gutgekleidete Damen spazierten über die Bürgersteige.

Alles in allem war Denver eine aufregende Stadt, wenn auch fast ein wenig zu überwältigend für eine junge Frau wie sie. Vielleicht war das der Grund dafür, daß sie sich so schwer tat. Zu Hause kannte sie diese Hilflosigkeit, dieses Ausgeliefertsein nicht. Dort hätte sie es niemals zugelassen, daß sie so auf Sam angewiesen war. Doch als sie an die Rückkehr auf die Lady Jay dachte, wurde ihr gleich viel wohler ums Herz. Gestern abend hatte sie die Kontrolle verloren, sie hatte sich vor etwas gefürchtet, das ihr fremd war und das sie nicht verstand. Nur aus diesem Grund hatte die Angst gesiegt.

Normalerweise verlor sie nicht die Beherrschung, und sie schwor sich, daß das nie wieder vorkommen sollte. Ihr fiel die schreckliche Szene ein, die Sam ihr gemacht hatte. Er hatte sie ja beinah vergewaltigt, und trotzdem konnte sie ihn dafür nicht wirklich zur Rechenschaft ziehen, denn sie hatte ihm ihr Wort gegeben und es dann gebrochen – und das tat eine James nicht. Außerdem hatte sie ihn angelogen, um seine Selbstsicherheit anzukratzen, was ihr auch gelungen war – nur mit dem Ergebnis war sie dann nicht zurechtgekommen.

Es klopfte an der Tür, und sie hörte Wens vertraute Stimme. »Ihr Bad ist da, Misses Brannigan.«

Molly machte die Tür auf. Ein junger, blonder Mann brachte Krüge mit heißem Wasser, das er in die schöne Marmorwanne goß, die in einer Ecke des Ankleidezimmers stand.

»Soll ich Ihnen den Rücken waschen?« fragte Wen.

Normalerweise hätte Molly solch ein Angebot auf der Stelle akzeptiert, aber heute wollte sie lieber allein sein. »Nein, danke, Wen. Vielleicht könnten Sie in einer Stunde noch mal hereinschauen und mir beim Ankleiden behilflich sein?«

Wen schüttelte den Kopf. »Wird dann nicht notwendig sein. Bis dann Mr. Brannigan zurück, er wird sich kümmern.« Sie grinste wissend, woraufhin Molly rot anlief. Die alte Frau schlurfte aus dem Zimmer und schloß leise die Tür.

Selbst die kleine Chinesin schien sich über das zu amüsieren, was letzte Nacht anscheinend geschehen war. In Mollys Hochzeitsnacht. Beim Gedanken daran seufzte sie auf. Heute würde sie alles in Ordnung bringen. Sams Bemerkung darüber, daß sie sich für die Lady Jay verkauft hatte, nagte an ihr, aber wenn sie das getan hatte, war nun die Zeit gekommen, ihn zu bezahlen.

Download

Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.