Julia Saison Band 20 by Leslie Kelly & Stephanie Bond & Jacqueline Baird

Autor:Leslie Kelly & Stephanie Bond & Jacqueline Baird
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
Tags: Julia
ISBN: 3733705432
Herausgeber: Bookrix Gmbh Co Kg
veröffentlicht: 2014-07-10T22:00:00+00:00

6. KAPITEL

Cat hatte sich entschlossen, Spencer zu verführen, gleich nachdem sie erfahren hatte, dass er weder eine feste Arbeit noch eine Wohnung hatte. Sie würde keine Zeit verlieren, es sollte schon heute Abend geschehen.

Zum ersten Mal hatte sie mit dem Gedanken gespielt, als sie mit Laine telefonierte. Cat hatte Spencer ertappt, wie er sie von der Bühne aus anstarrte. Ihre Blicke hatten sich getroffen, und dann hatte es irgendwie gefunkt zwischen ihnen. Sie wusste selbst nicht, warum, aber sie hatte plötzlich das Gefühl gehabt, als wäre es ein Wink des Schicksals. Von diesem Moment an schien mehr zwischen ihnen zu sein als die reine sexuelle Anziehung, die sie schon bei der ersten Begegnung am Freitag füreinander empfunden hatten.

Wie froh Cat war, dass sie noch keiner Menschenseele etwas von ihrem Plan erzählt hatte, sich grundlegend zu ändern. Spencer passte wirklich nicht zu ihrem neuen Lebensentwurf, zu der reifen, verantwortungsvollen Cat, die sie werden wollte.

Zum Glück konnte sie sich damit Zeit lassen. Sie hätte sich auch zu viel zugemutet, alles auf einmal zu wollen, die Bar aufzugeben und sich völlig zu verändern. Erst einmal musste sie damit fertig werden, dass eine Familientradition aussterben würde. Das war hart genug. Später würde sie dann wieder auf ihren Vorsatz zurückkommen, sich in eine Frau zu verwandeln, die sich von Bad Boys und One-Night-Stands fernhielt.

Noch eine heiße Affäre, sagte sie sich insgeheim, während sie die letzten gespülten Gläser wegstellte. Sie ließ ihren Blick über die Tische bis zur Bühne schweifen, wo der ideale Kandidat für ihr Vorhaben gerade ein Kabel aufwickelte. Er war frei und ungebunden, wahrscheinlich unzuverlässig, ja unberechenbar. Ein Typ wie Spencer konnte morgen schon wieder verschwunden sein. Aber er würde auch nichts erwarten, und sie wäre zu nichts verpflichtet.

Ihr Herz wäre auch nicht in Gefahr, denn mit so einem Mann machte man keine längerfristigen Pläne. Er hatte keinen Job, keine Wohnung und keine Wurzeln in der Stadt. So ein Mann konnte sich gar nicht vorstellen, sich irgendwo fest niederzulassen, geschweige denn eine Familie zu gründen.

Aber das war okay. Cat machte sich keine Illusionen. Mit Spencer konnte sie sich bedenkenlos in eine heiße Affäre stürzen. Sie riskierte nichts dabei.

Während sie noch ein wenig Ordnung machte, beobachtete sie, wie Spencer und die anderen Bandmitglieder ihre Instrumente wegbrachten. Dabei entging ihr nicht, dass die anderen Spencer halb neugierig, halb amüsiert anguckten. Er selbst hielt sich sehr zurück und erwähnte mit keinem Wort, dass er bleiben wollte.

Kein Wunder, er war sich ja auch selbst nicht sicher, warum Cat ihm das Angebot gemacht hatte. Brauchte sie ihn, oder wollte sie ihn? Es traf wohl beides zu, und es war ja auch eine perfekte Lösung, musste er zugeben.

Wenn alles verkauft ist und die Temptation Bar nicht mehr existiert, wird auch unsere Affäre vorbei sein, dachte Cat. Er hat für ein paar Wochen eine Bleibe gehabt, etwas Geld verdient und wird weiterwandern. Zur Nächsten?

Irgendwie tat Cat die Vorstellung doch etwas weh, aber dann riss sie sich zusammen. Es gab kein Problem, solange Liebe kein Thema war. Sie war nicht in Spencer verliebt und würde sich auch nicht in ihn verlieben.

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