Julia Extra Band 0332 by Helen Bianchin & Maggie Cox & Liz Fielding & Jennie Lucas

Julia Extra Band 0332 by Helen Bianchin & Maggie Cox & Liz Fielding & Jennie Lucas

Autor:Helen Bianchin & Maggie Cox & Liz Fielding & Jennie Lucas
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
Tags: Julia
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2011-06-21T22:00:00+00:00


Maggie Cox

Der Glanz in deinen Augen

1. KAPITEL

Maya schloss für einen Moment die Augen. Wie fremd und fehl am Platz sie sich in dieser Runde fühlte!

Erst seit Kurzem arbeitete sie nicht mehr als fest angestellte Sekretärin, sondern bei einer Zeitarbeitsfirma. Bisher waren ihre Einsätze immer gut gelaufen, doch diesmal hatte man sie zu einer noblen PR-Agentur geschickt, was für sie der reinste Albtraum war.

Die Gespräche bei Tisch, die sich ausschließlich um Geld, Besitz, Reisen und gesellschaftliche Beziehungen drehten, ließen Mayas Unmut wachsen. Mit dieser allein auf Äußerlichkeiten bedachten Glitzerwelt hatte sie nichts gemein, das hatten schmerzhafte Erfahrungen sie gelehrt.

Maya war bei einem Vater aufgewachsen, der seine Seele verkauft hatte, nur um von diesen Kreisen akzeptiert zu werden. Dafür hatte er sein Talent und sein Vermögen verschwendet, wobei seine Selbstachtung als Künstler auf der Strecke geblieben war. Immer mehr hatte er den Bezug zur Realität verloren, und Werten, die einst sein Leben bestimmt hatten, keinerlei Bedeutung mehr geschenkt.

Tiefer und tiefer war er in den Sog von Selbsthass und Lebensüberdruss geraten, der ihn schließlich zu dem letzten, schrecklichen Schritt getrieben hatte.

Gleichgültig betrachtete Maya ihren Teller, die aufgetischten Delikatessen konnten ihren Appetit nicht wecken. Jonathan Faraday, Besitzer der PR-Agentur und ihr derzeitiger Boss, hatte weder Kosten noch Mühen gescheut, seinem Bekanntenkreis mit dieser Feier zu demonstrieren, was für ein erfolgreicher Unternehmer er war.

Maya hob den Kopf und zwang sich dazu, ihn höflich anzulächeln. Jonathan Faraday war ein weltgewandter Mann mit silbergrauem Haar und geschliffenen Manieren – und hatte es offenbar auf sie abgesehen. Das Aufblitzen seiner braunen Augen zeigte ihr, dass er ihre Freundlichkeit falsch gedeutet hatte. Offenbar glaubte er jetzt, sie habe ihm endlich grünes Licht gegeben.

Was sollte sie jetzt nur tun? So wichtig ihr auch dieser gut bezahlte Job war, sie würde nicht mit Jonathan ins Bett gehen, um ihn zu behalten.

Dass sie überhaupt hier saß, war nur eine Verkettung unglücklicher Umstände. In allerletzter Minute hatte sie, eine untergeordnete Kraft auf Zeit, für Jonathans perfekte Assistentin einspringen müssen, weil deren Mutter plötzlich schwer erkrankt war. Sie, Maya, hätte es sich jetzt eigentlich zu Hause auf der Couch mit einem Buch gemütlich machen sollen, anstatt in diesem illustren Kreis als Gastgeberin zu fungieren.

Nun saß sie hier in einem von ihrer Freundin geliehenen Cocktailkleid, in dem sie sich unwohl und eingezwängt fühlte. Die gewagte Kreation aus schwarzem Samt besaß eine Korsage, die so eng war, dass ihr Dekolleté im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend war.

Geistesabwesend schob sie Parmaschinken und Melonenstückchen auf ihrem Teller hin und her und schreckte erst auf, als ein bestrumpfter Fuß ihre Wade streichelte. Sofort zog sie die Beine unter den Stuhl zurück und blickte Jonathan wütend an. Der jedoch ließ sich dadurch nicht beeindrucken. Mit lässiger Überheblichkeit lehnte er sich in seinem Stuhl zurück.

Er war als Frauenheld bekannt und hatte schon länger ein Auge auf sie geworfen. Jetzt, da er reichlich Alkohol getrunken hatte und sie sich in seinem Haus befand, würde es doppelt schwierig werden, seine von keinerlei Selbstzweifel getrübten Annäherungsversuche auf die elegante Art abzuwehren.

„Alles okay, Miss Hayward?“, fragte er und ließ den rubinroten Wein in seinem Kristallglas kreisen.



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