JULIA EXTRA BAND 0269 by unknow

JULIA EXTRA BAND 0269 by unknow

Autor:unknow
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cora Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2012-04-27T13:39:19+00:00


Cathy Williams

Am weißen Strand der Sehnsucht

1. KAPITEL

Es war erst kurz nach sieben, doch Gabriel Gessi saß bereits an seinem Schreibtisch im Büro. Wie jeden Morgen. Abweichungen von diesem strikt festgelegten Plan waren nicht vorgesehen. Zunächst eine halbe Stunde auf dem Laufband in seinem Fitnessraum, dann eine halbe Stunde Schwimmen im Pool, eine kurze Dusche, eine Rasur und ab ins Büro, wo er sich voller Energie in die vor ihm liegenden Aufgaben stürzte.

Auch in den vergangenen drei Monaten hatte es davon keine Ausnahmen gegeben, und das, obwohl Gabriel sich mit einigen unvorhergesehenen Problemen herumschlagen musste, die ihn kostbare Zeit und noch viel wertvollere Nerven gekostet hatten.

Gabriel Gessi bewegte sich in der exklusiven Welt der Superreichen – insofern war er nicht daran gewöhnt, sich mit den belanglosen Unwägbarkeiten des Lebens zu befassen. Den ersten Rückschlag hatte er in Gestalt der kurzfristigen Vertretung seiner Sekretärin erhalten, die im Vorstellungsgespräch den Eindruck einer effizienten Person gemacht hatte, sich nach einer Woche jedoch als emotionales Wrack herausstellte, das die meiste Zeit in ein Taschentuch weinte und etwas von Liebeskummer stammelte.

Gabriel hatte weder Zeit noch Verwendung für Frauen mit Liebeskummer, und noch weniger für welche, die kurz vor einem Nervenzusammenbruch standen. Er war sie so schnell wie möglich wieder losgeworden, doch nach ihr folgte eine ganze Armada der Mittelmäßigkeit, die ihn beinahe in den Wahnsinn trieb.

Wie all diese inkompetenten Frauen, die bei ihm vorsprachen, es jemals geschafft hatten, eine bezahlte Arbeit zu finden, blieb ihm ein Rätsel.

Die letzte hatte er mit einem hörbaren Seufzer der Erleichterung am vergangenen Freitag verabschiedet. Zwar hatte sie länger durchgehalten als die anderen, aber das war nur der Tatsache zu verdanken, dass er eine geradezu lächerliche Geduld an den Tag legte und ihre alberne Neigung, sich jedes Mal, wenn er sie ansprach, in eine Ecke zu verdrücken, ignorierte. Wenn sie mit ihm redete, tat sie es so leise, dass er sie ständig auffordern musste, lauter zu sprechen.

Gabriel war mehr als glücklich, dass sich sein Leben nun endlich wieder normalisieren würde.

Zum ersten Mal seit drei Monaten hatte er die Empfangshalle des riesigen Bürokomplexes ohne grimmigen Gesichtsausdruck durchquert.

Heute kehrte Rose zurück, und mit ihr würde die Arbeit wieder in geregelten Bahnen verlaufen. Er konnte sich ganz seinem Imperium widmen, ohne sich über die lästigen kleinen Rädchen, die alles zusammenhielten, Gedanken machen zu müssen.

Natürlich war es noch nicht einmal acht Uhr, und auch wenn es ihn gefreut hätte, erwartete er nicht wirklich, dass seine Sekretärin wie er bei Anbruch der Dämmerung bereits im Büro saß. Vermutlich kämpfte sie immer noch mit ihrem Jetlag. Ein Flug von Australien setzte auch dem erfahrensten Reisenden zu, und Rose war keine erfahrene Reisende. In den vier Jahren, die sie jetzt für ihn arbeitete, hatte sie ihn nur wenige Male auf Reisen begleitet, und wenn, dann nur innerhalb Europas. Es war ihm immer wichtiger gewesen, dass sie in seiner Abwesenheit die Dinge am Laufen hielt.

Gabriel drehte seinen Ledersessel so, dass er durch das große Fenster auf die Londoner Skyline blicken konnte, die sich eindrucksvoll gegen den blauen Maihimmel abhob.

Die



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