Julia Exklusiv Band 0175 by Lucy Gordon & Jacqueline Baird & Alex Ryder

Autor:Lucy Gordon & Jacqueline Baird & Alex Ryder [Gordon, Lucy & Baird, Jacqueline & Ryder, Alex]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Julia
ISBN: 3863495365
Herausgeber: Cora Verlag
veröffentlicht: 2014-07-16T04:00:00+00:00

7. KAPITEL

Am Tag vor der Party zog Nora sich in die Küche zurück und begann mit ihren kulinarischen Vorbereitungen. Briony hielt es für klüger, sich nicht einzumischen, und das Resultat war ein traumhaftes Büfett.

Es erschienen etwa fünfzig Gäste, einige davon Geschäftsfreunde, andere Nachbarn. Die Frauen musterten Briony teils verstohlen, teils mit offener Neugier. Anfangs hatte Briony schweißfeuchte Hände vor Aufregung, doch mit der Zeit wurde ihr klar, dass sie in Gnaden aufgenommen wurde. Langsam lockerte sich die Atmosphäre, vor allem als Sylvia eintraf, eine entfernte Cousine, die nicht zur Hochzeit hatte kommen können. Sie schloss Briony sofort begeistert in die Arme. Sylvia war eine fröhliche junge Frau ohne jedes Taktgefühl, aber mit viel Herz, und ihr warmer Empfang tat Briony gut.

Dennoch war die Spannung fast mit Händen zu greifen. Alle warteten auf einen bestimmten Gast.

Deirdre kam zu spät. Carl war mit einigen Gästen in seinem Arbeitszimmer verschwunden, um ihnen seinen neuen Computer zu zeigen. So traf Briony allein auf Deirdre, und sie wusste sofort, dass Joyces Rat gut gewesen war.

Deirdre war eine hochgewachsene Frau in den frühen Dreißigern mit blauschwarzem Haar. Ihre Gesichtszüge hätten attraktiv wirken können, wäre nicht eine gewisse Härte darin gewesen. Ihr Make-up war makellos, ihre Kleidung exquisit, und ihr Schmuck musste ein Vermögen gekostet haben. Briony straffte sich und begrüßte die Gegnerin gefasst.

„Ich war überrascht zu hören, dass Carl so überstürzt geheiratet hat“, sagte Deirdre mit falscher Freundlichkeit. „Das sieht ihm gar nicht ähnlich. Wer ihn besser kennt, weiß, dass er keinerlei Sinn für Romantik hat.“

Briony hatte den Bruchteil einer Sekunde, um sich zu entscheiden, wie sie mit der unüberhörbaren Bosheit umgehen sollte. Wenn sie Krieg will, soll sie ihn haben, beschloss sie spontan.

„Vielleicht kennen ihn die, die ihn besser kennen, nicht so gut, wie sie glauben“, erwiderte sie freundlich und wurde von Sylvias unterdrücktem Kichern belohnt. Deirdres Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, doch ihre Augen blieben kalt.

„Wie wäre es mit einem Drink?“, sagte Briony und nahm die andere am Arm. Sie führte sie aus der Menge und versorgte sie mit einem Glas. Die beiden Frauen musterten sich prüfend.

„Seien Sie nicht böse, falls ich in den Fettnapf getreten bin“, sagte Deirdre süßlich. „Ich finde, Ihre Heirat ist eine wundervolle Story, und ich bin froh, dass ich Sie endlich kennen lerne. Ich kenne Carl nun schon so lange und habe ihm so nahegestanden … Es macht Ihnen doch nichts, wenn ich Ihnen einen kleinen Rat gebe, oder?“

„Vielleicht doch“, entgegnete Briony freundlich.

Deirdre lachte kühl und sagte: „Oh, niemand nimmt mir übel, was ich sage.“

„Das wundert mich“, erwiderte Briony noch immer in freundlichem Plauderton. „Wie lautet denn Ihr kleiner Rat?“

Deirdre beugte sich vor, bis sie mit ihrer kunstvollen Frisur fast Brionys Gesicht berührte. „Versuchen Sie nicht, ihn von seinen Freunden zu trennen“, riet sie verschwörerisch, „selbst wenn Sie sich anfangs ein wenig ausgeschlossen fühlen.“

„Aber ich fühle mich nicht ausgeschlossen“, entgegnete Briony. „Carls Freunde haben mich sehr freundlich aufgenommen.“

„Seine wahren Freunde jedenfalls“, mischte sich Sylvia ein.

Deirdre rang sich ein mühsames Lächeln ab, doch bevor sie antworten konnte, erschien Emma. Deirdre stieß einen affektierten Freudenschrei aus.

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