Julia Bestseller Band 153 by India Grey

Julia Bestseller Band 153 by India Grey

Autor:India Grey
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Julia
ISBN: 9783733703028
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2014-09-18T22:00:00+00:00


9. KAPITEL

Der Ball neigte sich langsam dem Ende zu.

Als Orlando das Speisezimmer durchquerte, wurden bereits die Tische abgeräumt. Ihm fiel auf, dass er Lucinda den ganzen Abend nicht gesehen hatte. Er musste sich unbedingt noch bei ihr bedanken. Sie hatte Fantastisches geleistet.

Doch er hatte den Abend kaum genießen können. Es war etwas Außergewöhnliches dazwischengekommen.

Sein Sohn.

Orlando stöhnte auf. Arabella war noch nicht einmal in der Lage, einen Goldfisch zu versorgen – wie sollte sie sich da um ein Baby kümmern? Man konnte den Jungen keinesfalls ihrer Obhut überlassen. Felix würde also in Easton Hall bleiben, zumindest vorläufig. Mindestens aber, bis Arabella ihr Leben wieder in Ordnung gebracht hatte. Orlando vermutete, dass es nicht allzu lange dauern würde, bis sie sich den nächsten Mann geangelt hatte.

Er hoffte bei Gott, dass sie sich einen anständigen Kerl suchen würde. Einen, der auch bei ihr blieb. Der nett und verlässlich war, mit Felix Fußball spielen und ihm Geschichten vorlesen würde. Ein Mann, der dem Kind der Vater sein könnte, der Orlando nie sein würde.

Er selbst würde natürlich alles veranlassen, damit der Junge versorgt war. Er würde sicherstellen, dass sein Sohn die beste Ausbildung bekäme. Doch all dies würde in aller Stille geschehen – ohne Felix die Last aufzubürden, jemals seinen blinden Vater kennenlernen zu müssen.

Auf dem Tisch stand eine chinesische Vase seiner Mutter, in der auf sehr elegante Weise Zweige arrangiert waren. Orlando nickte anerkennend. Das war wirklich etwas Besonderes. Er durfte nicht vergessen, das Lucinda gegenüber zu erwähnen.

Da fiel ihm ein, dass er Rachel am Nachmittag beobachtet hatte, als sie mit den Armen voller Zweige ins Haus gekommen war.

Hatte sie das etwa arrangiert? Vielleicht hatte er sie ja doch unterschätzt. Erneut.

Als Rachel endlich ins Bett ging, schmerzte ihr ganzer Körper, und ihr Gesicht tat weh vom Lächeln.

Sie drehte das Licht aus und versuchte einzuschlafen, doch ihr Atem ging zu laut, ihr Herz schlug zu schnell. Sie konnte die Gedanken nicht abstellen, die sich in endloser Wiederholung in ihrem Kopf drehten. Sie sehnte sich danach zu vergessen.

Sie wusste nicht, wie lange sie schon wach gelegen hatte, als sie hörte, dass die Tür geöffnet wurde. Ein dünner Streifen silbrigen Lichts fiel herein.

„Rachel?“ Es war Orlandos Stimme.

Langsam kam er näher, bis er vor ihr stand wie eine Erscheinung. „Ich brauche deine Hilfe.“

Mit einem Schlag erstarb die Hoffnung, er wäre aus Sehnsucht zu ihr gekommen. „Natürlich …“ Sie stand auf und folgte ihm durchs Zimmer. „Was … was ist denn passiert?“

Doch da hörte sie es schon. Das Baby schrie. Und je näher sie Orlandos Zimmer kamen, desto lauter und quälender wurde das Weinen. Orlando zuckte hilflos mit den Schultern, als sie schließlich stehen blieben.

Er zögerte einen Moment, als wollte er sich wappnen für das, was vor ihm lag. Dann stieß er die Tür auf.

Rachel musste blinzeln, als sie vom dunklen Flur in das hell erleuchtete Zimmer trat. Hier herrschte ein riesengroßes Durcheinander. Die enge schwarze Hose und das dünne Top aus Chiffon, die Arabella am Abend getragen hatte, lagen am Boden, dazwischen ihre Stiefel mit den hohen Absätzen.



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