Jordan, Penny - Wenn die Liebe erblueht by Im Rosengarten der Liebe

Jordan, Penny - Wenn die Liebe erblueht by Im Rosengarten der Liebe

Autor:Im Rosengarten der Liebe
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Geraldine hatte jetzt wirklich genug. Mitchs ungerechtfertigte Unterstellungen nach dieser physisch und psychisch aufzehrenden Nacht am Krankenbett raubten ihr den letzten Rest an Selbstbeherrschung. „Was wissen Sie davon?“, schrie sie ihn vorwurfsvoll an. „Was wissen Sie überhaupt? Mit welchem Recht erlauben Sie sich, über mich zu urteilen … mich zu verurteilen?“

Entsetzt spürte sie, dass ihr die Tränen kamen. Sie stand kurz davor, zusammenzubrechen. Diese sinnlose Auseinandersetzung mit Mitch Fletcher war wirklich mehr, als sie ertragen konnte. Sie brauchte jetzt Ruhe, Alleinsein, Schlaf … Der Druck ihrer inneren Anspannung war so ungeheuerlich, dass eine Kleinigkeit genügen würde, um sie völlig ausrasten zu lassen. Am liebsten hätte sie sich auf Mitch Fletcher gestürzt und ihren ganzen Schmerz, ihre Wut, ihre Verzweiflung aus sich herausgeschrien.

Mitch, der von alledem natürlich keine Ahnung hatte, ließ nicht locker. „War es das wirklich wert?“, fragte er verächtlich. „Haben Sie die Nacht mit ihm wirklich genießen können, obwohl Sie wussten, dass er eine andere Frau mit Ihnen betrügt? Dass er die Frau betrügt, die er angeblich einmal geliebt hat, genau wie er Sie eines Tages betrügen wird? Sie sind eine intelligente Frau. Fällt es Ihnen denn so schwer, über die Gegenwart hinaus in die Zukunft zu schauen und zu erkennen …“

Geraldine konnte es nicht länger ertragen. „Ich erkenne nur, dass Sie absolut kein Recht haben, so mit mir zu reden“, sagte sie matt. Sie war völlig übermüdet, erschöpft, kaum mehr fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. „Und zu Ihrer Information …“ Sie verstummte. Bei dem Versuch, Mitch zu erklären, wie sie die Nacht tatsächlich verbracht hatte, versagte ihre Stimme. Von einem heftigen Schwindelgefühl ergriffen, tastete sie haltsuchend nach der Küchenanrichte. Sie wollte jetzt nur noch allein sein und etwas Schlaf nachholen, damit sie die Kraft haben würde, Tante May beizustehen, wenn es wirklich zu Ende ging.

„Warum sind Sie überhaupt noch hier?“, fragte sie Mitch müde. „Ich hätte erwartet, dass Sie längst zur Arbeit sind.“

„Ja, das glaube ich“, erwiderte er mit versteinerter Miene. „Ihnen ist vermutlich gar nicht in den Sinn gekommen, dass ich mir Sorgen machen könnte, weil bei meiner Rückkehr am späten Abend weder Ihr Wagen noch Sie da waren …“

Sie sah ihn ungläubig an. Wollte er etwa andeuten, dass er aus Sorge um sie noch nicht aus dem Haus gegangen war? Das war doch lächerlich. Unmöglich. „Ich glaube Ihnen nicht“, sagte sie sofort.

„Nein, das ist mir klar“, sagte er schroff. „Trotzdem ist es wahr. Aber da Sie ja nun zurück sind …“ Er warf einen Blick auf seine Uhr und sagte irgendetwas von einer geschäftlichen Reise nach London und dass er ein paar Tage fortbleiben würde. Geraldine war so verwirrt, dass sie es kaum mitbekam. Erst als Mitch kurz darauf das Haus verließ und davonfuhr, wurde ihr bewusst, was er gesagt hatte.

Mit zitternden Knien ging sie hinauf in ihr Schlafzimmer und betrachtete sich entsetzt im Spiegel. Sie sah furchtbar aus: blass und verweint, das Haar zerzaust, die Kleidung so zerknittert, als ob sie darin geschlafen hätte. Kein Wunder, dass Mitch geglaubt hatte …

Sie fröstelte und rieb sich in einer abwehrenden Geste die Arme.



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