John Sinclair - 0985 - Luzifers Gesandte (1 of 2) by Jason Dark

John Sinclair - 0985 - Luzifers Gesandte (1 of 2) by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Die sprache: deu
Format: epub


*

Der Lektor schlug die Augen auf. Er stöhnte leise. Er schüttelte auch den Kopf, als er nach vorn schaute und kein Feuer mehr sah. Keine Frau, auch keine Schatten, dafür schälten sich allmählich die Umrisse des Parks hervor, gerieten in sein Blickfeld. Ihm kam es vor, als würde jemand einen Vorhang intervallweise aufziehen. So hatte ihn die normale Welt zurückbekommen.

Barry schüttelte den Kopf. Er fror. Das Gefühl durchlief ihn wie eiskaltes Wasser.

»Ist Ihnen nicht gut?«

Bracht schrak zusammen, als er die Stimme der Frau hörte. Er schaute nach rechts und sah die Person in einer respektablen Entfernung schräg vor der Bank stehen.

Die Frau war schon älter. Sie hatte graues Haar, trug einen hellen Übergangsmantel und auf ihren Armen einen schwarzen Pudel, der leise knurrte.

Barry wischte über seine Augen. »Doch, danke, mir geht es gut. Ich muß wohl eingeschlafen sein.« Er wurde angelacht. »Und ob Sie eingeschlafen sind, Mister, ich habe Sie sogar schnarchen gehört.«

Barry lächelte. »Das hat Sie doch hoffentlich nicht erschreckt.«

»Nein, aber komisch ist es schon. Und gefährlich.« Sie stellte ihren Hund wieder auf den Boden, und zwar so behutsam, als wäre er aus Porzellan. Sie richtete sich wieder auf. »Früher war es ja anders, aber heutzutage treibt sich viel Gesindel herum. Sie haben Glück gehabt, Mister.«

»Wieso?«

»Man hätte sie auch ausrauben können.«

»Ja, das stimmt«, gab Barry zu. »Deshalb bin ich Ihnen auch dankbar, daß Sie mich geweckt haben. Aber ich habe in der letzten Zeit kaum Schlaf gefunden, da dachte ich, daß mir die frische Luft guttun würde. Nun ja, der Körper holt sich eben immer, was er braucht, denke ich. Auch den Schlaf am Tage.«

»Das sollten Sie aber bei sich zu Hause tun.«

»Danke, ich werde Ihren Rat beherzigen.«

Der Pudel fing an zu kläffen und zerrte an der Leine. Er wollte weg, und Frauchen tat ihm und auch Barry den Gefallen. Sie ließ den Lektor allein zurück, der zunächst einmal aufatmete und sich streckte. Er war froh, daß sie gegangen waren, so konnte er über die Erlebnisse des Schattenkriegers nachdenken.

Zebulon hatte seine Erlebnisse dem Schlafenden mitgeteilt, von dessen Gehirn sie gespeichert worden waren. So konnte sich Barry F. Bracht an jedes Detail erinnern, aber – wie er selbst zugeben mußte, es war ihm sehr fremd. Er kam damit nicht zurecht. Dieser Flug des Schattenkriegers hatte ihn in eine Welt geführt, die auch für ihn völlig neu war. Er konnte sowieso nicht erklären, wo sich diese Traumwelten befanden. Sie waren einfach nicht genau zuzuordnen. Sie lagen versteckt in anderen Dimensionen, wobei diese ebenfalls mit dem menschlichen Geist nicht zu fassen und auch nicht zu berechnen waren.

Es gab kein Unten, kein Rechts und auch kein Links. Sie waren einfach nur da und nur wenigen Menschen gelang es, sie zu durchfliegen.

Bracht stand auf. Noch immer fror er. Obwohl er noch in Gedanken versunken war, hatte er nicht vergessen, daß er John Sinclair einen Besuch abstatten wollte.

Wieder kam ihm der Gedanke an Lisa. Ganz plötzlich. Einen Grund hatte es nicht gegeben. Er wollte den Gedanken auch abschütteln, das wieder um schaffte er nicht.

Lisa stand auf der einen Seite.



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