John Sinclair - 0983 - Die Schamanin (1 of 2) by Jason Dark

John Sinclair - 0983 - Die Schamanin (1 of 2) by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Die sprache: deu
Format: epub


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Mein Tag war wirklich nicht gut gewesen. Ich hatte mich einige Male geärgert, ohne genau zu wissen, worüber. Aber derartige Tage gibt es.

Da ist man innerlich unausgeglichen, was auch am Wetter liegen kann.

Mir machte noch mein letzter Fall zu schaffen. In Deutschland hatte ich ein unheimliches Phänomen erlebt. Es war das Erbe eines UFOs gewesen, ein Knochenkind, das letztendlich nicht zum Zug gekommen war. Für mich war es trotzdem so etwas wie ein Anfang gewesen, denn in den letzten Monaten hatte ich ähnliche Dinge erlebt, und irgendwo wurde ich auch den Eindruck nicht los, daß dieser Welt Großes bevorstand.

Es war, wie schon erwähnt, nicht mein Tag gewesen. Auch Freund Suko hatte meine Laune ertragen müssen, ebenso wie Glenda Perkins, und so waren beide über den Feierabend froh gewesen, der meine Laune allerdings nicht verbesserte.

Bis zu Sheilas Einladung.

Ich fuhr gern zu ihr. Wir würden reden können, und ich würde auch mehr über Bills neuesten Job erfahren, obgleich ich da schon wieder etwas skeptisch war.

Mein Gefühl nämlich sagte mir, daß Bill in Schwierigkeiten steckte. Bei uns ging nie etwas richtig glatt, denn die Feinde schliefen nie.

Er hielt sich auf Haiti auf, bei einer Schamanin. Nichts Ungewöhnliches für Bill, denn mein alter Kumpel ging gern unheimlichen Phänomenen einer anderen Welt nach. Daß er dabei des öfteren in Lebensgefahr geriet, nahm er in Kauf. Seine Frau Sheila litt jedoch sehr darunter.

Um sie etwas aufzuheitern, war ich losgefahren. Zudem stellte ich fest, daß sich meine Laune auf dem Weg zu ihr besserte, zugleich aber eine gewisse Unruhe in mir hochstieg, die ich mir selbst nicht erklären konnte.

Sie war da und ließ sich nicht wegdiskutieren, obwohl es keinen äußeren Grund gab.

Ich hatte die City of London längst verlassen und fuhr bereits durch den Süden. Hier war der Verkehr vorbei. Die Ruhe einer Vorstadt hielt mich umfangen. Kleine Straßen. Häuser, die auf großen Grundstücken standen und sich hinter Mauern versteckten. Das alles kannte ich, aber in der Dunkelheit hatte die Gegend ein besonderes Flair bekommen. Sie wirkte eingetaucht wie in blaugraue Tinte, denn auch der Himmel über mir war nicht klar. Wolken bildeten eine dichte Decke und ließen den Gestirnen keine Chance.

Ich erreichte das Grundstück der Conollys und rechnete eigentlich damit, daß Sheila das Tor schon für mich geöffnet hatte. Es war nicht der Fall.

Das Licht der Scheinwerfer fiel gegen die Mauer und das Tor. Ich sah auch die beiden Videokameras, die mich beobachteten, stieg aus und schellte. Es tat sich nichts.

Nach dem zweiten Klingeln wuchs meine Unruhe. Sheila hatte mich erwartet.

Sie war doch wohl nicht eingeschlafen. Daran konnte ich nicht glauben. Daß sie jetzt nicht öffnete, mußte einen Grund haben. Bestimmt keinen harmlosen.

Der Entschluß war schnell gefaßt. Ich würde den Wagen vor dem Tor stehenlassen und über die Mauer klettern.

Dazu kam es nicht mehr.

Sheila mußte das Klingeln doch gehört haben, denn das Tor öffnete sich.

Freie Fahrt!

Ich kletterte rasch wieder in den Rover und fuhr an. Den Weg, er sich durch den Vorgarten auf das etwas erhöht stehende Haus schlängelte, kannte ich im Schlaf. Ich hätte ihn auch ohne Licht fahren können.



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