John Sinclair - 0733 - Ort des Schreckens (1 of 4) by Jason Dark

John Sinclair - 0733 - Ort des Schreckens (1 of 4) by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Die sprache: deu
Format: epub


*

»Was machen wir jetzt?« fragte Hugo Westlake, der unter dem Namen Mister Mirakel wahre Triumphe feierte und sein Publikum immer wieder in einen Bann schlug. Davon war nicht mehr viel zu sehen. Er war unruhig, er war nervös, denn hier war ihm das Leben praktisch aus dem Ruder gelaufen, und er konnte die exakte Richtung nicht mehr finden.

»Wir warten ab!«

Westlake blieb stehen. Mit einer Hand hielt er die Whiskyflasche fest, gönnte sich aber keinen Drink. Er drehte sich zu mir um. »Abwarten? Ist das alles?«

Ich saß noch und hatte die Beine ausgestreckt. »Wenn Sie einen besseren Vorschlag haben, dann machen Sie ihn. Erinnern Sie sich daran, daß wir schon etwas unternommen haben.«

»Sie haben Ihren Kollegen angerufen.«

»Das stimmt.«

»Setzen Sie denn voll auf ihn?«

»Natürlich.«

Westlake überlegte. Er tupfte wieder Schweißtropfen von seiner Stirn. »Was ist denn, wenn er Susan Carter nicht in ihrem Hotelzimmer findet? Was geschieht dann?« Ich lächelte ihn an. »Das weiß ich noch nicht.«

Er schaute mir ins Gesicht, als hätte er den Glauben und das Vertrauen an mir verloren. »Es darf nicht wahr sein. Sie reden so, als wäre alles okay. Dabei ist nichts okay, gar nichts – verstehen Sie? Es geht doch alles schief.«

»Noch nicht.«

»Es ist die dritte Assistentin, die verschwand. Einfach so, und warum gerade ich?« Das hatte ich mich auch schon gefragt. »Ich habe keine Ahnung, aber Sie sind möglicherweise doch etwas Besonderes. Und weil Sie das sind, hat man Sie ausgesucht.«

Er schüttelte den Kopf und lachte dabei. »Was Sie da gesagt haben, glauben Sie doch selbst nicht.«

»Wer weiß.«

»Was weiß wer?«

»Denken Sie nach, Mr. Westlake. Vielleicht gibt es in Ihrer Vergangenheit einen Punkt oder eine Zeit, in der Sie eine Saat gelegt haben, die erst heute aufgegangen ist.« Er blies die Wangen auf und pustete die Luft aus. »Was denken Sie eigentlich von mir, Mann?«

»Das müßten Sie am besten wissen. Sie kennen sich doch selbst sehr gut. Rühren Sie in Ihrer Vergangenheit herum. Möglicherweise gibt es da einen Punkt, der zum Aufhänger genommen wurde.«

»Moment mal, Moment.«

»Ich bin ruhig.«

Er kam auf mich zu, dabei bewegte er nicht nur seinen Kopf, sondern im selben Rhythmus auch den ausgestreckten Zeigefinger. »Wenn ich Sie also richtig verstanden habe, Mr. Sinclair, schieben Sie mir jetzt die Schuld in die Schuhe.«

»Das habe ich nicht gesagt.«

»Ich mußte es so auffassen.« Er unterbrach seine Wanderung und schaute zu mir herab. »Was, zum Teufel, denken Sie eigentlich von mir? Bin ich ein Monster, oder was?«

»Das habe ich nicht gesagt. Ich denke nur darüber nach, warum diese unheimlichen Vorgänge ausgerechnet bei Ihnen passiert sind. Das ist das Problem.«

»Sonst noch was?«

»Nein.«

»Also kein Ergebnis.«

»Richtig.«

Westlake verdrehte die Augen und kam mir dabei vor wie ein Schauspieler. »Ich gebe ja zu, daß ich einen ungewöhnlichen Beruf ausübe, aber das tun andere auch. Jeder Künstler hat einen ungewöhnlichen Beruf, sei er nun Maler, Musiker, Schauspieler, Schriftsteller oder Illusionist. Meine Arbeit hat nichts, aber auch rein gar nichts mit Magie zu tun. Es ist alles Trick, Illusion, es ist …«

»Auch die Hypnose?« fragte ich ihn.

Er runzelte die Stirn. »Moment mal, kommen Sie mir nicht damit.



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