Jensen, Beverly by Hummerschwestern

Jensen, Beverly by Hummerschwestern

Autor:Hummerschwestern
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-04-28T19:36:30+00:00


In anderen Umständen

Prescott Mills, Maine

September 1931

»Idella?«

Es war ein Ding der Unmöglichkeit, etwas am Telefon deutlich zu verstehen. Idella legte die Hand aufs andere Ohr. »Ethel? Ethel, bist du das?« Sie hasste es, hier draußen auf dem Gang laut zu reden, im Erdgeschoss des Apartmenthauses in der Haskell Street. Sie hatte sich gerade die Haare im Spülbecken gewaschen, als es dreimal lang und zweimal kurz geläutet hatte, ihr Klingelzeichen. Das Handtuch, das sie sich um den Kopf geschlungen hatte, ging immer wieder auf, und sie brauchte beide Hände, um es wieder zurechtzurücken. »Ethel?« Sie war überzeugt, dass es Eddies Schwester war, die ihren Namen gesagt hatte, und dann war nichts gekommen, kein Ton. »Hier ist Idella. Bist du’s?«

»Ja. Ich bin’s.«

Sie klang schrecklich. »Ist alles in Ordnung? Bist du krank?« Stille. »Ist bei Mr. Jensen alles in Ordnung? Ethel, was ist los?«

»Idella, ich bin … ich bin … O Gott, ich bekomme ein Baby!«

»Ein Baby!« Es platzte aus Idella heraus wie ein Windstoß. Das Handtuch fiel hinter ihr zu Boden, und ihr nasses Haar klatschte ihr ins Gesicht. »Bist du sicher?«

»Ja. Ich war bei Doktor Russo. Ich bin im vierten Monat.«

»Du warst beim Arzt?« Idella verarbeitete die Informationen nicht so schnell, wie sie sie bekam. Sie war immer einen Herzschlag hinterher. Im vierten Monat! Sie hob den Arm und wrang sich das nasse Haar aus. Das Seifenwasser tropfte ihr den Rücken hinab und durchnässte ihr Kleid. Was in Gottes Namen würde Jessie tun? Wer würde es Edward sagen?

»Ich hab Angst, Idella. Ich hab Angst, es ihnen zu erzählen.«

Idella zögerte. Sie musste aufpassen, was sie hier draußen im Gang sagte. Der alte Mr. Bentley kam gerade mit seinem täglichen Liter Milch herein. Er nickte ihr zu, während er an ihr vorbeischlurfte und die Tür zu seinem Apartment öffnete. Er würde sich nicht darum scheren. Aber wenn Mrs. Rice oben im ersten Stock davon Wind bekäme, müsste sich Ethel keine Sorgen machen, wer es herumerzählen würde.

Idella senkte die Stimme. »Wirklich? … War es? Du weißt schon … der es getan hat, der daran Schuld trägt?«

»Ja. Na klar. Er ist der Einzige, mit dem ich aus war, Idella. Er sagte …« Ethel weinte. Das erkannte Idella an den abgehackten Pausen zwischen den Worten. »Er hat gesagt, dass er mich liebt … und …« O nein, sie würde zusammenbrechen. »Er hat gesagt, er könnte keine machen …«

»Keine machen?« Idella dachte, sie hätte sich verhört.

»Keine machen. Du weißt schon. Und ich hab ihm geglaubt, dass nichts passieren würde. Er hat es mir doch gesagt. O Gott, Idella, was soll ich nur tun? Du bist die Einzige, der ich es sagen kann. Ich muss es jemandem sagen. Es ist schon zu sehen!« Ethels Schluchzen dröhnte durch die Leitung.

Das hatte ganz gut funktioniert, dachte Idella. Dieser Mistkerl. Ein Soldat, der unten in New Hampshire stationiert war. Er hatte nett gewirkt. Zu nett. Schmierig. Und Ethel … Sie war nicht die Art Frau, die … nun ja … gut aussehende Männer anzog. Sie war stolz, mit jemandem in Uniform auszugehen, der ihr das Gefühl gab, etwas Besonderes zu sein.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.