Im Schatten Der Drachen: Der Roman by Volker Ferkau

Im Schatten Der Drachen: Der Roman by Volker Ferkau

Autor:Volker Ferkau [Ferkau, Volker]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Amazon: B008BTBU6A
veröffentlicht: 2012-06-13T22:00:00+00:00


Symbylle legte ein Blumenmuster.

Sie lächelte sanft.

Im selben Moment verschloss sich der Eingang zum Tal der Riesen.

Zwei Reiter entkamen in letzter Sekunde, achtzehn wurden zerquetscht.

10

Inquister Balger wusste, dass der Ritt ins Riesental Narretei gewesen war. Sie waren Lady Grisoldes Befehl gefolgt wie dumme Jungen, anstatt das Weib zu erwürgen und die Macht über Haus Dandoria zu übernehmen.

Nun hatten sie einen bizarren Traum erduldet. Sie waren dem Riesen und den drei Männern gefolgt. Der Riese erklomm die Bergkette und war verschwunden. So konnten sie ihm nicht hinterher. Da oben fanden Pferde keinen Halt, außerdem wurde die Luft so dünn und es wurde dermaßen kalt, dass ein Überqueren der Berge nicht möglich war. Damit Rondrick, der Barde und Egg T’huton das überlebten, würde der Riese sich mächtig beeilen müssen.

Soeben hatten sie umkehren wollen, als sich ein Durchgang durch den Berg öffnete. Zuerst hielt Balger es für eine Illusion, doch der Gang führte sie geradewegs ins Tal der Steinriesen. Seltsam, dass diesen Gang noch niemand entdeckt hatte. Als wären sie einer magischen Einladung gefolgt.

Narretei, wie gesagt!

Sie waren geflohen wie Hasen.

Niemand machte Inquister Balger lächerlich. Niemand!

Sie ritten zurück zum Durchgang, der geöffnet auf sie wartete. Das war gut so. Endlich gab es einen ungefährlichen Durchgang zum Tal der Riesen. Balger würde dafür sorgen, dass er Rache erhielt. Aber nicht heute, auch nicht morgen, doch bald. Der Tunnel war breit genug, um sie hintereinander reiten zu lassen und leidlich hell, da er nicht lang war und das Licht von der anderen Seite kam.

Es geschah, kurz bevor sie beim Ausgang waren.

»Er bewegt sich!«, rief einer der Soldaten.

»Dann freu‘ dich doch!«, lachte ein anderer zurück.

»Der Gang bewegt sich, Idiot!« Die Stimme des Schatzmeisters.

Syndar hinter Balger tastete die Wand ab. »Bei den Göttern, die Wand pulsiert, als lebe sie. Wir müssen hier raus, Balger. Schnell, schnell!«

»Sie ist warm!«, rief einer der Soldaten. »Fühlt sich irgendwie an wie …«

»Menschenhaut!«, rief ein anderer.

»Der Gang zieht sich zusammen!«

»Das sehe ich auch!«

»Ich will hier raus!«

»Ist nicht mehr weit!«

»Macht Tempo vorne!«, schrie Syndar.

Vor Balger ritt ein Soldat, der sein Pferd anspornte. Balgers Streitross schabte wiehernd an den sich verengenden Wänden. Liebe Güte, tatsächlich zog sich der Gang zusammen wie ein vertrocknender Schlauch.

Oder ein Darm, der sie verdaute?

Also war es Magie. Erst die Einladung, danach die Erniedrigung – und was nun?

Der Tod!

Hinter Balger kreischte jemand und es knackte unangenehm. Dann kreischte der Nächste. Der General tobte und fluchte und die Schnauze seines Pferdes krachte auf die Kruppe von Balgers Streitross, das so breit und stämmig war, dass es sich kaum noch bewegen konnte.

Balger zog seine Beine hoch, damit sie nicht zerquetscht wurden, was ihm auf Grund seiner Leibesfülle sehr schwer fiel und ihm den Magen so zusammendrückte, dass es ihm den Atem raubte. Offensichtlich verengte sich der Gang von hinten nach vorne.

Die Decke senkte sich, doch nicht wie bei einem Einsturz, sondern wie etwas Lebendes, etwas, durch das Blut pumpt. Als wären sie in einem zuckenden Darm, der sie verdaute.

Balgers Pferd warf den Kopf in den Nacken und klagte schrill. Ist ein Pferd in Panik, hat es weiße Augen und brüllt in hohen Tönen.



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