Im Garten meiner Liebe by Cathy Williams

Im Garten meiner Liebe by Cathy Williams

Autor:Cathy Williams [Williams, Cathy]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Julia
ISBN: 9783863494995
Google: JYvBPgAACAAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: Cora-Verlag
veröffentlicht: 2008-01-26T23:00:00+00:00


6. KAPITEL

Amy war sich bewusst, dass sie in einem fort redete. Dies passierte ihr im Allgemeinen, wenn sie mehrere Gläser Wein trank. Dann wurde sie ungeheuer mitteilsam. Ihre Freunde erklärten zwar immer, ihr Verhalten sei süß, aber in Wahrheit fanden sie es bestimmt lästig und ertrugen es nur, weil sie sie mochten.

Doch Rafael war keiner ihrer Freunde, wenngleich er ihr dieses Kleid geschenkt und sie gerade auf seine Kosten gespeist hatte. Es schien ein enorm teures Lokal zu sein, obwohl er ihr versichert hatte, dass die Preise sehr vernünftig seien und es zu einer Kette gehöre. Das klang, als könnte man es tatsächlich auf eine Stufe mit der Schnellgaststätte stellen, in der sie sich hin und wieder nach der Arbeit mit Freunden zum Essen traf.

„Sie sollten öfter ausgehen“, meinte sie plötzlich und unterbrach sich damit selbst. Rafael zuckte mit keiner Wimper, was sie trotz ihres Schwipses bemerkte und beeindruckte.

„Warum sagen Sie das?“

„All der Aufwand für eine Fremde.“ Sie sah sich um. „Sicher, Sie haben mir erzählt, es sei gewissermaßen ein billiges Fast-Food-Ketten-Restaurant …“

„Ich erinnere mich nicht, von ‚billig‘ oder ‚Fast Food‘ geredet zu haben.“

„Reine Formsache“, erwiderte Amy abwinkend. „Tatsache ist …“, sie lehnte sich vor und bemühte sich um einen ernsten Ton, „… dass Sie mich nicht zu einer Besichtigungstour des Big Apple hätten einladen müssen.“ Sie runzelte die Stirn. „Woher kommt die Bezeichnung überhaupt? Es gibt schon lustige Namen …“

Sie stützte das Kinn in die Hand und wollte ihn nachdenklich anschauen, hatte aber das Gefühl, dass sie ihn anstarrte. Und das hatte sie vermutlich schon mehrfach getan, seit er ihr vor zweieinhalb Stunden in dem weißen Hemd und der schwarzen Hose in der Firmenwohnung gegenübergetreten war. An jedem anderen Mann hätte sie die Kleidung, die er binnen Minuten auf der Fahrt zum Apartment in irgendeinem Geschäft gekauft hatte, langweilig gefunden. Doch Rafael machte darin eine fantastische Figur.

Sein Anblick raubte ihr die Sprache, und daher trank sie in der ersten Bar, in die er sie führte, eine Bloody Mary, um sich wieder zu beruhigen. In der zweiten bestellte sie ein Glas Wein und hier im Lokal noch weitere.

Wenn du nicht aufpasst, fängst du bald zu lallen an, was wahrlich nicht ladylike ist, ermahnte sie sich. Eilig trank sie mehrere Schluck Mineralwasser und atmete tief ein.

„Sehr komisch“, meinte Rafael amüsiert.

„Wie bitte?“

„Egal. Sie sprachen von meinem Entschluss, Ihnen etwas von New York zu zeigen …“ Verwundert überlegte er, wie eine Frau, die eindeutig zu viel Alkohol genossen hatte, was ihn normalerweise abstieß, noch so weiblich auf ihn wirken konnte.

„Ja, richtig. Warum haben Sie das gewollt? Sie haben es nie klar gesagt.“

Er zuckte mit den Schultern. „Warum sind Sie mitgekommen? Sie haben es nie klar gesagt.“

„Ich hasse das, was Sie tun. Eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten ist unhöflich, wie mir meine Mum beigebracht hat.“

„Ich habe schon viel über Ihre Mutter gehört und würde sie gern einmal kennenlernen.“

„Sie ist zur Hälfte Irin und würde Sie bei lebendigem Leib verspeisen.“

Er lachte leise. „Würde sie das jetzt machen?“

„Ja, würde sie“, bestätigte Amy gereizt, weil er plötzlich eine ungeheure Arroganz ausstrahlte.



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