Hyatt, Sandra by heisse Kusse Kalte Schulter

Hyatt, Sandra by heisse Kusse Kalte Schulter

Autor:heisse Kusse Kalte Schulter [Kalte Schulter, heisse Kusse]
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-02-02T18:45:45+00:00


7. KAPITEL

Chastity hörte Gabes Stimme, noch ehe sie ihn sah. Dabei hatte sie sich durch den Hintereingang in die Küche schleichen wollen, um mit Adam in Ruhe Mittag zu essen. Sie schaute in die Richtung, aus der die Stimme ertönt war, und traute ihren Augen nicht. War das wirklich Gabe, der da zusammen mit Dave auf einem Baugerüst stand und das Dach inspizierte?

Gabe in einer abgetragenen, eng anliegenden Jeans und mit einem ledernen Werkzeuggürtel um die Hüfte war ein beinahe verstörender Anblick. Hastig ging sie weiter, denn sie hatte sich vorgenommen, ihm heute aus dem Weg zu gehen. Den Vormittag hatte sie mit Lesen verbracht, und wenn sie es heute Nachmittag schaffte, das Buch aus der Hand zu legen, würde sie noch einen langen Spaziergang machen. Das Wetter war nicht mehr so gut wie gestern, also musste sie nicht unbedingt schwimmen gehen – redete sie sich ein, denn das hieße ja, dass sie Gabe Bescheid sagen müsste.

Gestern Abend war sie damit beschäftigt gewesen, all diese merkwürdigen Gefühle für ihn zurückzudrängen, als er sie beschuldigte, Tom wegen des Geldes geheiratet zu haben. Das reichte ihr fürs Erste. Sie war noch nicht bereit für eine zweite Runde.

„Hallo, Chastity!“, rief Dave. „Ist schon Essenszeit? Warten Sie, wir kommen mit.“

Na, wunderbar. Anscheinend spielte es keine Rolle, ob sie bereit oder stark genug war. Also wartete sie, bis die beiden Männer das Gerüst hinuntergeklettert waren.

Gabe hätte ihr niemals die Wahrheit geglaubt: dass sie Tom in einem Akt der Verzweiflung geheiratet hatte, weil sie das letzte Familienmitglied verloren hatte, zu dem sie eine enge Verbindung gehabt hatte. Dass sie sich einsam und verlassen gefühlt hatte und sowieso nicht wirklich an die große Liebe glaubte, die einem im Kino immer vorgegaukelt wurde. Tom war nett und liebevoll gewesen und hatte kein Geheimnis daraus gemacht, warum er heiraten wollte. Auch das war etwas, was Gabe ihr niemals glauben würde.

Gabe sprang leichtfüßig auf den Boden.

„Geht schon vor, ich hole die anderen Jungs.“ Dave winkte ihnen zu und verschwand.

Vergiss die letzte Nacht, ermahnte sich Chastity. Vergiss die Feindseligkeit. Vergiss diese merkwürdigen Gefühle, die vorher da waren. Es ist ein neuer Tag, und hoffentlich ein besserer. „Als du meintest, du würdest arbeiten, hatte ich mir darunter etwas anderes vorgestellt.“

Gabe schaute sie an, völlig gelassen und entspannt. „Du meinst, körperliche Arbeit hättest du mir nicht zugetraut?“

„Genau.“

„Vorurteile, Chass?“ Okay, also hatte er den gestrigen Abend nicht vergessen. Aber er sagte es mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Vielleicht versuchte er, genau wie sie, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und nach vorn zu schauen.

„Offensichtlich.“

„Ehrlich gesagt“, fuhr er lächelnd fort, „hatte ich auch nicht damit gerechnet. Aber der Anwalt, mit dem ich verabredet war, kommt erst heute Nachmittag, und da heute Morgen einer von Daves Leuten gefehlt hat, bin ich eingesprungen.“ Er zuckte mit den Schultern, die sich unter dem weißen T-Shirt spannten.

„Kennst du dich damit aus? Ich meine, kannst du mit einem Hammer umgehen?“

„Einigermaßen. Ich habe früher in den Ferien für eine Wohltätigkeitsorganisation auf Baustellen geholfen.“

Und plötzlich war es gar nicht mehr so schwer, sich das vorzustellen.



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