Himmelblaue Liebe by Edna Schuchardt

Himmelblaue Liebe by Edna Schuchardt

Autor:Edna Schuchardt [Schuchardt, Edna]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-95573-597-5
Herausgeber: Klarant Verlag
veröffentlicht: 2016-05-03T22:00:00+00:00


Am Tisch der Jörgens breitete sich betroffenes Schweigen aus. Olafs Auftritt hatte allen gründlich die Freude an dem Fest verdorben. Und auch wenn sich das allgemeine Interesse wieder anderen Dingen zuwandte, hatten alle am Tisch das ungute Gefühl, immer noch im Mittelpunkt zu stehen. Es war Hinnak, der die Spannung löste, indem er in die Hände klatschte.

„Wir lassen uns den Abend nicht von diesem Neidhammel verderben!“, verkündete er entschlossen. „Komm, Schatz, lass uns tanzen.“

Frauke sah nicht so aus, als ob sie Lust zum Weiterfeiern hatte, aber sie stand trotzdem auf und folgte ihrem Mann zur Tanzfläche. Enno sah zu Lena, die immer noch stocksteif auf ihrem Stuhl saß. Die Worte „Wir wollen heute ja noch eine Verlobung feiern“ kreisten unaufhörlich in ihrem Kopf. Anscheinend wollte Jan seine Chancen nutzen. Vor lauter Eile, sich das fette Täubchen zu sichern, hatte er sogar vergessen, dass er eigentlich schon verlobt war!

Sie zuckte zusammen, als Enno ihr sanft über den Rücken strich.

„Komm, wir machen es deinen Eltern nach“, forderte er Lena auf. Sie sah ihn an, als wüsste sie nicht, wer er war. Erst langsam fand sie in die Wirklichkeit des geschmückten Saals zurück. Musik, Stimmengewirr, Lachen, die ausgelassene Stimmung wollte so gar nicht zu Lenas Seelenzustand passen.

„Lena?“ Ennos Stimme hatte einen weichen, besorgten Klang. „Ist dir nicht gut? Möchtest du gehen?“

Langsam wandte sie ihm das Gesicht zu. „Gehen?“ Erstaunt lauschte sie dem Wort nach. „Äh…nein.“ Im nächsten Moment schien Lena sich selbst regelrecht aus dem tranceartigen Zustand zu reißen. Ein Ruck ging durch ihren Körper, ihr Blick wurde klar.

„Nein, ich möchte auf gar keinen Fall gehen. Komm“, sie fasste nach Ennos Hand, „lass uns tanzen.“

Er lächelte erfreut, was in Lena ein Gefühl der Trauer auslöste. Sie mochte Enno und bei ihm war es wohl mehr als nur 'mögen'. Die Blicke, mit denen er sie ansah, wenn er glaubte, sie bemerkte es nicht, die Art, wie er sich ihr gegenüber verhielt, sein zurückhaltendes Werben, all das sprach dafür, dass sie sich nicht täuschte und er begann, sich in sie zu verlieben. Das durfte nicht passieren, denn sie konnte seine Gefühle nicht erwidern. Und sie wollte nicht, dass Enno sich irgendwann ausgenutzt oder getäuscht fühlte. Es reichte, wenn sie unter unerfüllter Liebe litt, da musste nicht auch noch der gute Enno unter diesem Kummer leiden.



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